Die Opferzahl dürfte nach dem Brand in der sibirischen Stadt Kemerowo noch steigen. Es werden noch Menschen vermisst. Unter den Toten sind auch zahlreiche Kinder.
Bei einem verheerenden Brand in einem Einkaufszentrum in der sibirischen Stadt Kemerowo sind mindestens 53 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 40 weitere Menschen wurden nach Behördenangaben schwer verletzt. Mehr als 500 Helfer waren mit den Löscharbeiten beschäftigt, sie bekamen das Feuer erst nach Stunden unter Kontrolle, wie der Katastrophenschutz Montag früh (Ortszeit) laut russischen Medien mitteilte.
Es wurde befürchtet, dass die Opferzahl noch steigt, denn nach Angaben des zuständigen Ministeriums für Katastrophenschutz werden noch 27 Menschen vermisst. Insgesamt seien 64 Menschen vermisst gemeldet. "Darunter sind auch 37 Menschen, deren Leichen geborgen, aber noch nicht identifiziert wurden", hieß es. Es bestehe jedenfalls kaum Hoffnung, dass weitere Überlebende gefunden würden, hieß es aus Sicherheitskreisen.
Das Feuer war am frühen Abend im vierten Stock in der Nähe eines Kinosaales ausgebrochen und erfasste eine Fläche von rund 1600 Quadratmetern. Unter den Toten waren auch zahlreiche Kinder, die sich zum Zeitpunkt des Brandes in einer Spielecke aufgehalten haben sollen. Zahlreiche Menschen sollen aus einem Fenster gesprungen sein.
Brandursache könnte ein defektes Kabel sein
Die genaue Brandursache war vorerst nicht bekannt. Ermittler gingen zunächst von einem defekten Kabel aus.
Das Einkaufszentrum war erst im Jahr 2013 eröffnet worden. Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Seinem Sprecher zufolge ordnete er noch am Sonntag an, Einsatzkräfte mit Spezialausrüstung aus Moskau nach Kemerowo zu schicken.
Kemerowo liegt in Westsibirien, rund 3000 Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt. Mehr als 500.000 Menschen leben in der Industriestadt, die im Kusbass liegt, Russlands größtem Kohlerevier.
Drei Menschen festgenommen
Laut der Nachrichtenagentur Tass sind nach dem Brand drei Menschen festgenommen worden. Unter den Festgenommenen sei auch der Direktor des Einkaufszentrums in der Stadt Kemerowo.
(APA/dpa)