Waffenhersteller Remington ist insolvent

FILE PHOTO: Chadwick and son Joshua of Triple J Firearms look over Remington rifles and shotguns during SHOT Show in Las Vegas
FILE PHOTO: Chadwick and son Joshua of Triple J Firearms look over Remington rifles and shotguns during SHOT Show in Las VegasREUTERS
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Die Pleite des ältesten US-Waffenproduzenten wurde durch Forderungen nach schärferen Gesetzen nach mehreren Schulmassakern - und durch die Wahl des Waffenbefürworters Donald Trump - beschleunigt.

Die älteste US-Waffenschmiede Remington Outdoor ist pleite. Der Hersteller von Schusswaffen beantragte am Sonntag Insolvenzschutz, um mit seinen Gläubigern einen Abbau seiner Schulden zu vereinbaren. Die Insolvenz soll bis zum 3. Mai abgewickelt werden. Finanzvorstand Stephen Jackson erklärte in den Unterlagen für das zuständige Gericht, im vergangenen Jahr sei der Umsatz deutlich zurückgegangen.

Es falle dem Unternehmen schwer, die Forderungen seiner Gläubiger zu erfüllen. Nach mehreren Massakern an Schulen, zuletzt Mitte Februar in Parkland im US-Bundesstaat Florida, werden die Forderungen nach schärferen Waffenkontrollen immer lauter. Am Wochenende hatten Hunderttausende in den USA demonstriert und ein Verbot von Sturmgewehren für Zivilisten verlangt.

Grund für den Niedergang ist paradoxerweise auch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: Trump machte nämlich bereits im Wahlkampf klar, dass er ein Freund der mächtigen Waffenlobby NRA ist und es unter ihm keine Verschärfungen der Waffengesetze geben werde. Nach Vorzieheffekten durch Hamsterkäufe während des Wahlkampfes 2016 ging der Waffenmarkt im Vorjahr dann aber deutlich zurück.

Mehrere US-Unternehmen und Einzelhändler haben bereits den Verkauf von Schusswaffen beschränkt. Remington wird vom Bawag-Großaktionär Cerberus kontrolliert. Der Investor hatte vergeblich versucht, Remington zu verkaufen, als bekannt wurde, dass beim Schulmassaker im Jahr 2012 in Connecticut der Täter eine Remington Bushmaster benutzt hatte. Damals wurden zwanzig Kinder und sechs Erwachsene getötet.

(APA/Reuters)

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