Separatisten blockieren die Autobahn in Katalonien aus Protest gegen die Festnahme von Ex-Präsident Carles Puigdemont. Die Regionalregierung befürchtet eine Eskalation.
Die katalanische Regionalpolizei Mossos d'Esquadra befürchtet eine Eskalation der Straßenproteste gegen die Festnahme des ehemaligen Ministerpräsidenten Carles Puigdemont und weiterer Separatistenführer in Katalonien. Aus diesem Grund bat Ferran Lopez, Chef der katalanischen Regionalpolizei, am Montagabend um ein dringendes Treffen mit dem katalanischen Parlamentspräsidenten Roger Torrent.
Lopez übermittelte seine Sorge über den gewalttätigen Charakter, den die Proteste annehmen könnten und forderte Torrent auf, die staatlichen Institutionen müssten die Menschen unbedingt zur Ruhe und Ordnung auffordern, damit die Situation nicht weiter eskaliert.
Bei Protesten am Sonntagabend wurden mehr als 90 Menschen verletzt, nachdem Demonstranten Flaschen und Eier auf Polizisten warfen und diese Schlagstöcke einsetzten und Warnschüsse abgaben. Am Dienstag blockierten Unabhängigkeitsbefürworter mehrere Hauptverkehrsstraßen sowie die Küsten-Autobahn AP7. Auch die Bundesstraße N340 200 Kilometer südlich von Barcelona sei blockiert. Am Montag hatte das deutsche Amtsgericht Neumünster entschieden, dass Puigdemont wegen Fluchtgefahr im Gefängnis bleiben soll. Die Regierung in Madrid fordert die Auslieferung des Separatisten.
Das spanische Innenministerium verstärkte in Katalonien den Personenschutz für pro-spanische Politiker, vor allem der in Madrid regierenden konservativen Volkspartei PP sowie der liberalen Ciudadanos.
(APA)