Masern-Alarm im Lauda-Flieger

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GERMANY-IRELAND-AUSTRIA-LAUDAMOTION-RYANAIRAPA/AFP/dpa/ROLF VENNENBERND
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Schlechter Start für den Premiereflug der Laudamotion: Ein Passagier war an Masern erkrankt, alle Reisende müssen sich bei der Gesundheitsbehörde melden.

Der Premierenflug von Niki Laudas neuer Fluglinie Laudamotion vergangene Woche stand unter keinem guten Stern, wie jetzt bekannt wird: Es gibt Masernalarm: Ein Passagier ist an Masern erkrankt und war bei diesem ersten Testflug bereits ansteckend, informierte die niederösterreichische Sanitätsdirektion die Fluggäste per Mail. Diese wurden in dem Schreiben aufgefordert, sich umgehend bei der zuständigen Gesundheitsbehörde zu melden.

Zwei Impfdosen sind erforderlich, um ausreichend gegen Masern geschützt zu sein. "Haben sie keine oder nur eine Impfung erhalten, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, innerhalb der folgenden zwei Wochen an Masern zu erkranken", heißt es in dem Mail. Die Fluggäste sollen ihren Gesundheitszustand die nächsten zwei Wochen aufmerksam beobachten. Bei ersten Krankheitszeichen sollen Betroffene sofort zu Hause bleiben, persönliche Kontakte vermeiden und einen Arzt konsultieren.

Niki Lauda, Chef der neuen Billigfluglinie Laudamotion, sagte am Mittwochabend, dass er noch keine Meldung über eine weitere Erkrankung von Passagieren bekommen habe. Er selbst sei "pumperlgsund, mir ist bisher noch nichts aufgefallen". Ob er gegen Masern geimpft ist, weiß er nicht, das müsse er erst überprüfen, sagte Lauda.

Der Testflug mit Ziel Düsseldorf fand am 20. März statt. Mit an Bord waren zahlreiche Journalisten, Mitarbeiter und Gewinner eines Facebook-Preisausschreibens. Per Bord-Durchsage hatte Lauda bei diesem Flug den Einstieg von Europas größter Billig-Airline Ryanair verkündet.

Eine Masern-Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich acht bis 14 Tage. Im Anschluss beginnt meist ein Vorstadium mit Fieber, Schnupfen, trockenem Husten, Bindehautentzündung und Kalkspritzerartige Flecken an der Wangeninnenseite.

Keine Todesfälle

2017 sind in Österreich 95 verhinderbare Masern-Erkrankungen registriert worden. Todesfälle gab es hierzulande keine, in Europa starben aber insgesamt 35 Personen durch die oft fälschlicherweise als "harmlos" bezeichnete Virusinfektion. Die Masern sind mit rund 17 weiteren Übertragungen pro einer Infektion extrem ansteckend. Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, die Masern-Enzephalitis, die tödlich oder mit bleibenden Schäden enden kann. Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich außerdem nach Jahren eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Sie führt zum Ausfall von Gehirnfunktionen und schließlich zum Tod - Heilungsmöglichkeiten gibt es dafür bisher keine.

Die MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) ist in Österreich kostenfrei für alle Altersgruppen enthalten und im kostenlosen Kinderimpfprogramm enthalten. Sie besteht aus zwei Impfungen ab dem vollendeten neunten Lebensmonat. Bei der Erstimpfung im ersten Lebensjahr sollte die zweite Impfung nach drei Monaten erfolgen. Bei der Erstimpfung nach dem ersten Lebensjahr sollte die zweite Impfung nach vier Wochen verabreicht werden. Fehlende MMR-Impfungen sollten in jedem Lebensalter nachgeholt werden.

(APA)

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