"Sponsor" Thomas Henry geht gegen Identitären-Chef vor

Screenshot/gloria.tv/
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Eine Berliner Getränkefirma will von Martin Sellner, dem Chef der rechten Identitären Bewegung, nicht als "Sponsor" bezeichnet werden und leitete rechtliche Schritte ein.

Martin Sellner hat sich laut einem "Standard"-Bericht rechtliches Ungemach eingehandelt. Der Grund dafür: In einem Video dankte der österreichische Co-Chef der vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuften Identitären Bewegung "unserem Sponsor, Sir Thomas Henry". Ohne den Getränkehersteller wäre "unser gesamter politischer Widerstand nicht möglich". Sellner: "Wenn ich mal so wirklich so kraftlos bin, am Boden bin – einfach so ne kleine Flasche Thomas Henry Cherry Blossom und der ganze Metabolismus kurbelt sich wieder an und mir kommen tausend Aktionsideen".

Das schmeckte dem Berliner Getränkehersteller nicht: "Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir gegen die Aussage von Herrn Sellner rechtliche Schritte eingeleitet haben", heißt es in einem Statement gegenüber dem "Standard". Ein Sponsoring würde man "niemals in Erwägung ziehen", denn man identifiziere sich "mit den Idealen einer multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft, die ein gleichberechtigtes Miteinander (…) gewährleistet".

Sellner hat bereits darauf reagiert und die umstrittene Stelle im Video entfernt, auf der Plattform "Gloria.tv" ist allerdings noch eine alte Version aufrufbar.

Sellner: "War als Witz gemeint"

Martin Sellner hat die Unterlassungserklärung unterzeichnet, will aber nicht die Kosten für die Anwaltskanzlei von Thomas Henry tragen. Die Stellungnahme der Firma bezeichnet er als "lächerliches Blabla". Schließlich sei die Aussage als "Witz" gemeint gewesen, Thomas Henry würde "nicht verstehen, wie soziale Medien funktionieren".

>>> Bericht auf "derstandard.at"

>>> Video auf "gloria.tv"

(Red.)

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