Schönborn: "Die Volkskirche ist nicht tot"

Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn(c) Clemens Fabry (Presse)
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Kardinal Christoph Schönborn erklärt, nur ein Konzil könne die Weihe von Frauen zu Diakoninnen ermöglichen. Ob er für die Weihe verheirateter Priester eintritt? Die Antwort: „Ich möchte es nicht entscheiden müssen.“

Die Presse: Wie erklären Sie einem Jugendlichen ohne kirchliche Bindung, dass Jesus auferstanden ist.

Kardinal Christoph Schönborn:
Entweder ist der Tod das Ende, oder er ist ein Durchgang. Ich würde einem jungen Menschen sagen: Wenn deine Großmutter gestorben ist, glaubst du wirklich, dass sie einfach weg ist? Als zweite Dimension kommt hinzu, ob man glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, etwa als reine Energie, oder ob es die Auferstehung gibt. Dass diese Welt nicht das Letzte ist, sondern dass es eine neue Schöpfung geben wird. Das heißt, dass wir wirklich leben werden, dass wir einander wiederfinden werden.

Laut Umfragen glaubt nicht einmal jeder dritte Österreicher an einen Gott. Was läuft da in der Vermittlung gründlich schief?

Das sind große gesellschaftliche Entwicklungen, Stichwort Säkularisierung. Säkularisierung heißt nicht Verschwinden des Glaubens, sondern es verschwindet der Glaube an Gott. Der englische Autor Chesterton hat gesagt: Wer nicht an Gott glaubt, glaubt nicht an Nichts, sondern an alles Mögliche. Das haben wir beim Wiener Krankenhaus Nord erlebt, wo für fast 100.000 Euro ein esoterischer Ring um das Spital angelegt worden ist.

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