IG Milch: Milchrebellen zahlen noch immer Strafgebühren

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Milchwirtschaft(c) Clemens Fabry
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IG-Milch-Obmann Grünzweil kritisiert das Verhalten der Milchgenossenschaften. Auch der "Oligarch Raiffeisen" bleibt von den Vorwürfen nicht verschont.

Die IG-Milch wirft Molkereien vor, dass sie jenen Milchrebellen, die aufgrund von Absatzproblemen reumütig wieder zu den großen Milchgenossenschaften zurückgekehrt sind, noch immer weniger auszahlen als anderen Landwirten. Die IG-Milch sieht nun Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) gefordert, hier einzuschreiten.

"Die vor etwa einem Jahr von großen Molkereien - erst nach massivem öffentlichen Druck - zurück übernommenen Milchrebellen müssen noch immer Strafgebühren - sogenannte Schüttgebühren - zahlen, die ihnen automatisch vom Milchgeld abgezogen werden oder manche von Ihnen, die Bio-Milch liefern, erhalten keinen Bio-Milchaufschlag auf den konventionellen Grundpreis", so IG-Milch-Obmann Ewald Grünzweil.

Milchbauern arbeiten für Tourismus

Wobei er Köstinger nicht nur als Landwirtschafts-, sondern auch als Tourismusministerin gefordert sieht. "Gerade jene landwirtschaftlichen Betriebe, die Grünland bewirtschaften und Milch liefern, sind die Erhalter der touristischen Kulturlandschaft und Garanten für die Deviseneinnahmen im österreichischen Tourismus", so Grünzweil.

Dem Raiffeisenkonzern wirft er vor, sich längst vom Grundgedanken seines Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen entfernt zu haben. Diese würde sich angesichts der Ungerechtigkeiten und Ungleichbehandlung bäuerlicher Lieferanten im Grabe umdrehen. Die Vertreter des Bauernbundes würden "von der Bezirksebene aufwärts quasi alle gleichzeitig auch Raiffeisenfunktionen inne haben". Dies schalte die "demokratische Gewaltenteilung" aus.

"Es gilt das Recht des Stärkeren und der Stärkere ist Raiffeisen. Also gehen die Bauerninteressen - vor allem der kleineren Betriebe - unter. Die Macht in der Agrarpolitik ist in einer Hand, in der Hand des 'Oligarchen Raiffeisen'", beklagt Grünzweil.

(APA)

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