Microsoft dreht Usern das Skype-Konto ab, wenn es zu sexy wird

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Anstößige Inhalte, Sexualität und Nacktheit hat auf Microsofts Cloud-Diensten künftig nichts mehr zu suchen. Auch auf Skype gibt es jetzt Benimmregeln, die von einem Algorithmus und Mitarbeitern überprüft werden.

Die USA sind die Nation mit der größten Pornoindustrie und haben doch immer wieder große Probleme mit Sexualität und Nacktheit und allem was damit zusammenhängt. Bestes Beispiel dafür ist Facebook. Der Anbieter löscht regelmäßig ikonische Kunstwerke, weil mitunter ein stilisierter Nippel zu sehen ist. Microsoft will jetzt anscheinend ebenfalls diesen Weg gehen. In den aktualisierten Nutzungsbedingungen verbietet der Konzern jetzt den Upload von pornografischen Inhalten oder Dokumenten die "offensive Sprache" beinhalten. Auch im Message-Dienst Skype will man bei Fäkalwörtern und derber Sprache eingreifen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass Microsoft bei Skype-Gesprächen mitlauscht.

Verboten sind künftig "Nacktheit, Bestialität, Pornografie, beleidigende Sprache, verherrlichende Gewaltdarstellungen und kriminelle Aktivitäten." Sollten User dagegen verstoßen, droht Microsoft mit einer Sperre des Kontos. Was für Microsoft genau unter "verherrlichende Gewaltdarstellungen" und "beleidigende Sprache" fällt, oder wie streng dieser Rahmen für mögliche Verstöße gesetzt wird, beschreibt Microsoft in den Nutzungsbedingungen nicht.

Mitarbeiter prüfen mögliche Verstöße

In Zukunft sollte man wohl eher auf anrüchige Videochats mit dem Partner auf Skype verzichten. Nicht nur, dass man deswegen gesperrt werden könnte, sondern wohl auch, weil Microsoft sich in den Nutzungsbedingungen herausnimmt, Skype-Gespräche zu kontrollieren und zu überwachen. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Nutzungsbedingungen eingehalten werden. Dabei soll auf Algorithmen zurückgegriffen werden, die die Inhalte durchstöbern. Als letzte Instanz sollen Microsoft-Mitarbeiter überprüfen, ob eine Sperre gerechtfertigt ist.

Dass angesichts der neu aufgeflammten Privatsphäre-Diskussion rund um Überwachung und Datenklau bei Facebook die Änderungen zu einem von Microsoft denkbar schlechten Zeitpunkt kommen, wird auf Twitter gerade heiß diskutiert. Die Änderungen basieren auf einem in den USA sehr umstrittenen Gesetz namens Fosta - Allow States and Victims to Fight Online Sex Trafficking Act of 2017. Es soll eigentlich Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung bekämpfen, macht aber auch Betreiber digitaler Inhalte verantwortlich, die derartige Inhalte auf ihren Plattformen hosten.

(bagre)

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