Bei den Fahrzeugen kann es zu starker Rostbildung an den Schrauben der Servolenkung kommen.
Der Elektroauto-Hersteller Tesla ruft weltweit 123.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Der Grund: Bei den Autos könne es in Regionen mit kaltem Wetter zu starker Rostbildung an Schrauben der Servolenkung kommen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Deshalb müssten diese Komponenten ausgetauscht werden. Die betroffenen Servolenkungen stammen von Bosch, wie eine Sprecherin am Freitag in Stuttgart bestätigte. "Bosch ist in enger Abstimmung mit Tesla und unterstützt die getroffenen Maßnahmen", hieß es bei dem Autozulieferer.
Tewsla gab gleichzeitig Entwarnung für betroffene Fahrzeugbesitzer. Sollte die Servolenkung versagen, könne der Fahrer das Lenkrad immer noch bedienen. Man benötige allerdings mehr Kraft bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Autobesitzer müssten aber ihre Wagen nicht stehen lassen, falls sie keine Probleme bemerkten.
Das Problem betreffe Fahrzeuge vom Typ Model S, die vor April 2016 gebaut worden seien. Es sei bisher zu keinen Unfällen wegen des Problems gekommen. Der Rückruf erfolge vorsichtshalber und auf freiwilliger Basis. Tesla-Aktien verloren angesichts der Nachricht nachbörslich rund 3,5 Prozent.
In den vergangenen drei Jahren musste Tesla schon zwei Mal einen Rückruf starten. 2015 waren es mangelhafte Sitzgurte im Model S, im vergangenen Jahr musste Tesla-Wagen wegen defekter Handbremsen in die Werkstatt.
Mit der erneuten Rückrufaktion setzt Tesla seine turbulenten Wochen fort. Vergangene Woche kam ein 38-jähriger bei einem Unfall mit einem Tesla Model X ums Leben. Nun wird geprüft, ob der halbautonome Fahrassistent zum Unfallzeitpunkt eingeschaltet war.
Zuletzt schickten ein kritischer Analystenbericht und eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's die Aktie des Konzerns auf Talfahrt.
(APA)