Coffee to go: Bringt der Waffelbecher den Durchbruch?

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Coffee-to-go-Becher verschandeln nicht nur die Umwelt, sondern schaffen ein großes Recycling-Problem. Dem will ein Start-up mit einer neuen Geschäftsidee den Kampf ansagen.

In Wien werden jährlich jedes Jahr 70 Millionen Coffee-to-go-Becher entsorgt. Dieser Müllberg ist knapp 1000 Tonnen schwer. Die Grünen in der Bundeshauptstadt haben im vergangenen Sommer angekündigt, dem Einwegbecher mit einem Pfandsystem den Kampf ansagen. Aber Wien ist nicht allein. 2,8 Milliarden Becher werden nach Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) pro Jahr in Deutschland verbraucht.

In München wurde mittlerweile ein Pfandsystem für Kaffeebecher installiert, um gegen den immer höher werdenden Müllberg anzukämpfen. Recup, so heißt das System, arbeitet mit wiederverwendbaren Kunststoffgefäßen. Der Pfand beträgt einen Euro. In öffentlichen Gebäuden der bayrischen Landeshauptstadt dürfen keine Coffee-to-go-Becher mehr ausgegeben werden. 

Auch die Studentenstadt Freiburg hat Ende 2016 mit dem FreiburgCup eine Initiative ins Leben gerufen, um vom Einwegbecher wegzukommen. Der Becher kann in über 100 Cafes und Bäckereien ausgeliehen werden. Doch die Investition von 60.000 Euro haben bisher noch nicht den großen Erfolg gebracht, wie "Spiegel-Online" berichtet. Die städtische Abfallwirtschaft der 230.000-Einwohner-Stadt könne bisher nicht bestätigen, dass sich die Einwegbecher in den Freiburger Straßen oder im öffentlichen Müll deutlich reduziert haben. Ähnlich bewertet die DUH die derzeitige Situation bei unserem deutschen Nachbarn: "Ein Großteil der Kaffeebecher sind immer noch Einwegbecher.“

"Schnell loswerden"

Um ein System wirklich ins Laufen zu bringen, muss eine attraktive Alternative zum Wegwerfmodell geschaffen werden. Der Becher dürfe kaum Arbeit bereiten, sagt der Freiburger Abfallexperte Dieter Bootz. "Ein Kunde muss ihn so schnell wie möglich wieder loswerden, damit er den benutzten Mehrwegbecher nicht lange mit sich herumgetragen muss. Auch das Design müsse die Benutzer ansprechen.

Mit einer außergewöhnlichen Idee will das südafrikanische Start-up „#CoffeeInACone“ den Markt revolutionieren. Der Kaffee soll aus einer Waffel getrunken werden. Die Innenseite des Bechers ist mit Zartbitterschokolade beschichtet und gibt dem Konsumenten zehn Minuten Zeit, den Kaffee zu trinken. Danach kann der Kaffee durch die Waffel rinnen. Derzeit testet Tchibo den Waffelbecher in Hamburg. Der Erfolg für die Umwelt hängt letztlich aber nicht nur an den neuen Ideen, sondern vor allem an der Akzeptanz durch den Kunden und der Anbieter.

>>> Bericht auf "Spiegel-Online"

(red./herbas)

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