SPÖ-Kärnten: Heftiger Zweikampf um den Chefposten

SPÖ-Kärnten: Heftiger Zweikampf um den Chefposten
SPÖ-Kärnten: Heftiger Zweikampf um den Chefposten(c) APA (Gert Eggenberger/Horst Bernhard)
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Kärntens Sozialdemokraten steht ein Grabenkampf bevor: Beim Parteitag Ende März kommt es zu einer Kampfabstimmung zwischen Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter und Landesrat Peter Kaiser.

Die Kärntner Sozialdemokraten sehen einer Kampfabstimmung um den Posten des Parteichefs entgegen. Bei der Präsidiumssitzung am Montag in Klagenfurt gab es keine Einigung auf einen Kandidaten. Daher werden auf jeden Fall sowohl Villachs Bürgermeister Helmut Manzenreiter als auch Gesundheitslandesrat Peter Kaiser in den Ring steigen.

Manzenreiter: "Ich bin Kandidat"

Manzenreiter selbst sagte: "Ich bin Kandidat am 27. März beim Parteitag." Er sei von der "überwältigenden Mehrheit der Bezirke" vorgeschlagen worden und nehme diesen Auftrag an. Manzenreiter, der nicht an der Sitzung teilgenommen hat, meinte zudem, es habe ihn auch niemand dazu aufgefordert, zugunsten von jemand anderem zu verzichten. Gefragt, ob er eventuell verzichten würde, sagte er: "Sicher nicht, ich kandidiere."

Die Frist für die Anmeldung endet am 5. März, bis dahin kann jedes Parteimitglied seine Kandidatur bekanntgeben. Ob außer Kaiser und Manzenreiter noch weitere Personen das Amt des Kärntner SPÖ-Chefs übernehmen wollen, war vorerst unklar.

Manzenreiter gegen Kaiser

Wie schon im Jahr 1999, als er nach fünf Monaten das Handtuch warf, will Manzenreiter auch diesmal nicht in die Landesregierung, sondern die Partei von Villach aus führen. Zudem verlangt er völlig freie Hand in der Personalbesetzung. Genau dieser Punkt bringt die starke Klagenfurter SPÖ in die Zwickmühle. Denn Peter Kaiser als Klagenfurter hätte damit seinen Job als Landesrat verloren, und das wollen viele vermeiden. Ein angedeuteter Kompromiss könnte sein, dass Kaiser wegen der bevorstehenden Umwälzungen im Klagenfurter LKH - das Spital wird gerade neu errichtet - vorläufig im Amt bleiben könnte.

Kaiser ist dezidiert dagegen, dass der Parteichef nicht in der Regierung vertreten ist, das ist mit ein Grund dafür, warum er ebenfalls seine Kandidatur angemeldet hat. Er wolle Ruhe in die Partei bringen und einen Neustart - auch mit neuen Köpfen - vorbereiten, hieß es aus seinem Umfeld. Kritikern, die meinen, er sei als Spitzenkandidat nicht der geeignete Mann, hält Kaiser entgegen, dass die nächste Wahl aller Voraussicht nach erst in vier Jahren ansteht und zudem der Parteichef nicht unbedingt Listen-Erster bei der Wahl sein müsse.

(APA)

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