Israel erlaubt zu Ostern älteren Christen aus Gaza die Ausreise

Der griechisch-orthodoxe Erzbischof Alexios betet die Palmsonntagsmesse am katholischen Ostersonntag in Gaza-Stadt.
Der griechisch-orthodoxe Erzbischof Alexios betet die Palmsonntagsmesse am katholischen Ostersonntag in Gaza-Stadt.imago/ZUMA Press
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Die Zahl der Christen im Gaza-Streifen geht stetig zurück. Die Sondererlaubnis nutzen manche zur Flucht. Die Opferzahl der getöteten Palästinenser stieg auf 18.

Rund 300 ältere Christen dürfen über die Ostertage den Gazastreifen verlassen. Entsprechende Reisegenehmigungen für den Besuch christlicher heiliger Stätten in Israel und dem Westjordanland erteilte die israelische Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten, wie der Pfarrer von Gaza, Mario Da Silva, der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) laut Kathpress bestätigte.

Die Behörden hatten 500 Genehmigungen für den Zeitraum vom 1. bis 15. April in Aussicht gestellt, dies jedoch davon abhängig gemacht, ob die nach Weihnachten illegal in Israel verbliebenen Christen in den Gazastreifen zurückkehren. Üblicherweise gestattet Israel zu Ostern und Weihnachten mehreren hundert Christen für bis zu 45 Tage die Einreise nach Israel und ins Westjordanland. 21 Christen, darunter 3 Katholiken, waren nach Weihnachten nicht in den Gazastreifen zurückgekehrt. Dort leben laut Schätzungen Da Silvas mittlerweile weniger als 1.000 Christen, darunter 138 Katholiken.

Opferzahl gestiegen

Die Zahl der am Freitag bei Massenprotesten an der Grenze des Gazastreifens getöteten Palästinenser ist auf 18 gestiegen. Ein 29-Jähriger sei seinen Schussverletzungen erlegen, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Die Palästinenser waren beim "Marsch der Rückkehr" von israelischen Soldaten erschossen worden.

In palästinensischen Krankenhäusern waren nach den Protesten bereits 15 Leichen identifiziert worden. In Israel befänden sich die Leichen von zwei militanten Palästinensern, hatte Israel am Sonntag mitgeteilt. Mehr als 1400 Palästinenser wurden bei den Massenprotesten verletzt, die meisten durch Tränengas.

Nach Angaben der israelischen Armee waren mindestens zehn der Getöteten militante Palästinenser. Die Hamas sagte lediglich, fünf der Toten seien Mitglieder ihres militärischen Arms gewesen.

Zehntausende Palästinenser waren am Freitag zum "Marsch der Rückkehr" an die Grenze zu Israel gekommen. Die radikal-islamische Hamas wollte mit der Aktion ihren Anspruch auf ein "Recht auf Rückkehr" für palästinensische Flüchtlinge und deren Nachkommen in das Gebiet des heutigen Israels untermauern. Israel lehnt dies ab.

(APA/dpa)

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