Tesla zieht es in den Abwärtsstrudel

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Die nächste Hiobsbotschaft vom E-Auto-Pionier: Die Produktionszahlen des Hoffnungsprodukts "Model 3" werden mit 2500 Autos pro Woche klar verfehlt.

Die Aktionäre fanden den Aprilscherz von Elon Musk gar nicht lustig: "Trotz intensiver Versuche, Geld aufzutreiben, inklusive eines verzweifelten Massenverkaufs von Ostereiern, müssen wir leider mitteilen, dass Tesla komplett und absolut pleite ist", twitterte der Tesla-Chef. Das lustig übertriebene Katastophenszenario liegt aber bedenklich nahe an den Sorgen der Anleger.

Nach der Pechsträhne der letzten Wochen kommt nun die schlechte Nachricht zum wichtigsten Thema: den Verkaufszahlen für das "Model 3", der günstigeren Limousine für den Massenmarkt, mit einem Einstiegspreis von 35.000 Dollar. Der Elektroautopionier hat das selbst gesteckte Produktionsziel für dieses Schlüsselprodukt für die langfristige Profitabilität offenbar verfehlt.

Mehrere Branchenblogs zitierten aus einem E-Mail von Firmenchef Elon Musk an Mitarbeiter des Konzerns, wonach kürzlich die Marke von 2000 Fahrzeugen in der Woche übertroffen worden sei. Zum Vergleich: Das Ziel lag ursprünglich bei 5000 Autos. Zuletzt gab man sich schon deutlich bescheidener: Bis Ende März sollten 2500 Autos vom Typ Model 3 wöchentlich vom Band laufen. Auch das wird nun verfehlt.

Talfahrt des Tesla-Aktie

Allerdings wäre die in den Blogs genannte Zahl immer noch deutlich besser als die des Schlussquartals 2017, als in ganzen drei Monaten nur 2425 Model-3-Autos hergestellt wurden.

Tesla lehnte eine Stellungnahme zu den Blogbeiträgen ab. Die Produktionszahlen sollen offiziell in dieser Woche vorgelegt werden. Die Aktie des Unternehmens notierte an der New Yorker Börse zwischenzeitlich acht Prozent im Minus.

Das Papier hatte schon davor eine Talfahrt hingelegt und innerhalb weniger Wochen ein Drittel seines Wertes verloren. Die Hiobsbotschaften folgten Schlag auf Schlag: ein tödlicher Unfall mit einem Tesla in Kalifornien, eine Herabstufung durch die Ratingagentur Moody's und zuletzt eine Rückrufaktion, von der 123.000 Autos betroffen sind.

(gau)

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