Auch Wirtschaftskammer stärkt AMS den Rücken

(c) Bruckberger
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Die Wirtschaftskammer sieht das AMS am richtigen Weg. Die Gewerkschaft kritisiert die Regierung. Sie wolle das AMS "aushungern".

Nachdem die Bundesregierung Kritik am Arbeitsmarktservice geübt hatte und die Opposition schon vor einer Umfärbung des AMS-Vorstandes warnte, stärkt nun die Wirtschaftskammer dem AMS den Rücken. WKÖ-Arbeitsmarktexperte Martin Gleitsmann, verwies heute auf die bisher geleistete "gute Arbeit" durch das Management des AMS und die gemeinsame Steuerung durch Regierung und Sozialpartner.

"Hier befinden wir uns am richtigen Weg. Aktueller Beweis ist der im Verwaltungsrat letzte Woche von Regierung und Sozialpartnern einstimmig gefasste Beschluss über das Förderbudget 2018", so Gleitsmann. Und auch die Gewerkschaft ließ das AMS-Führungsduo Johannes Kopf und Herbert Buchinger hoch leben. Bernhard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, verwies "auf die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit des AMS" und kritisierte die Bundesregierung, die sich "lieber darin übt, das AMS schlechtzureden und auszuhungern".

AK: "Mehr Mittel für AMS"

Und auch die SPÖ ritt heute zur Unterstützung des AMS-Managements aus. Sie sprach davon, dass sich die jetzige Bundesregierung einen "sinnlosen Kleinkrieg mit den AMS-Vorständen" liefere, der in einer Umfärbung enden solle. "Schwarz-Blau opfert den aktiven Arbeitsmarkt der neoliberalen Ideologie", so SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. ÖGB-Sekretär Achitz verwies auf die nach wie vor schwierige Situation für Arbeitssuchende über 50 Jahre. "Es wäre daher mehr als sinnvoll, wenn die Aktion 20.000 rasch wieder aufgenommen wird", so Achitz mit Verweis auf das Programm für Langzeitarbeitslose, das von der jetzigen Regierung gestrichen wurde. AK-Präsident Rudolf Kaske wandte sich ebenfalls gegen Kürzungen bei den Mitteln des AMS. "Wer sparen will muss dem AMS mehr Personal geben."

Ministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) meinte heute, besonders Inländer hätten von der aktuellen Arbeitsmarktlage profitiert. Trotz des Rückgangs der Arbeitslosigkeit bestehe nach wie vor eine Diskrepanz zwischen den für die verfügbaren Jobs benötigten Qualifikationen und dem Ausbildungsniveau der Arbeitssuchenden.

Industrie, Wirtschaftskammer und Neos betonten heute einträchtig, dass die Zumutbarkeitsbestimmungen verschärft werden müssten. "Es gibt in Österreich ein massives Arbeitskräftegefälle zwischen Osten und Westen, hier braucht es klare Maßnahmen", so Neos-Arbeitsmarktsprecher Gerald Loacker. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), meinte wiederum: "Im Fokus der Arbeitsmarktpolitik müssten eine rasche Vermittlung von Arbeitssuchenden auf offene Stellen, die Vermeidung von Beschäftigungshemmnissen sowie das Setzen von Beschäftigungsanreizen stehen."

(APA)

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