Trend: Der Traum vom eigenen Pool

Symbolbild eines Pools
Symbolbild eines PoolsPixabay
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Schwimmbecken sind gefragt - vor allem in Edelstahl, aber auch Naturgewässer und Dachpools erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Technik und Pflege entscheiden meist die Wahl der Form.

Wer ein Haus baut, plant ihn meist schon mit: den Pool. Aber man muss nicht neu bauen, um sich den Traum vom eigenen Schwimmbecken im Garten zu erfüllen. Die mitunter extrem heißen Wochen der vergangenen Sommer haben den Trend zum "Wasser im Garten" richtiggehend angeheizt. Immer mehr Menschen wollen Urlaub im Garten machen, den Kindern die Möglichkeit zum Planschen geben, selbst eine Runde schwimmen oder sich zumindest abkühlen können. Dabei muss nicht immer sofort der Bagger auffahren. "Viele Familien beginnen damit, einen aufstellbaren Pool in den Garten zu stellen", erzählt Markus Halbartschlager, Vertriebsleiter bei BWT Pool & Water Technology. Er macht für den Trend zum eigenen Pool nicht nur heiße Sommertage verantwortlich, sondern zitiert das allseits beobachtbare "Cocooning" - der von Trendforschern verwendete Begriff für den Rückzug ins Private. "Viele kommen durch den mobilen Pool auf den Geschmack und wollen einen fixen." Wobei es nicht immer im Garten sein muss. "Auch auf Dachterrassen werden gern Pools aufgestellt", erklärt Halbartschlager.

Schwimmen mit Aussicht

Auf einem mehrgeschoßigen Haus einen Pool aufzustellen, ist nicht immer simpel, aber "wenn Architekt, Statiker und Planer gut zusammenarbeiten, dann findet sich eine Lösung". Der Experte rät grundsätzlich, den Bau des Pools nicht auf die Schnelle durchzuziehen, sondern genau zu planen. Der Bautrend geht in Richtung Edelstahl oder Beton. "Dabei ist die Farbe Blau eigentlich out, mittlerweile sind die Becken in erster Linie grau, in allen möglichen Schattierungen", sagt Halbartschlager.

Und wie sieht es im grünen Bereich aus? "Bei der Naturpooltechnik gibt es die gesamte Breite von modern bis natürlich", erklärt Roman Grudl, Gärtnermeister beim Unternehmen für Garten- und Landschaftsgestaltung Hennerbichler, das sich auf Naturpools und Schwimmteiche spezialisiert hat. "Es gibt mittlerweile so viele Möglichkeiten der Gestaltung, dass man zuerst alles präsentieren sollte, bevor die Detailplanung anfängt." Auch die Form von Pool oder Teich ist nicht automatisch eckig oder rund. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Naturpool und Schwimmteich kann die Größe sein. "Ein Naturpool mit klarem Wasser kann auch kleiner sein als die klassischen vier mal acht Meter", erklärt Grudl. "Ein Schwimmteich unter 100 m2 Wasseroberfläche ist wenig sinnvoll." Ein weiterer Unterschied zwischen Schwimmteich und Naturpool ist der Einsatz der Technik.

Denn "Natur pur" wollen viele - aber einen schlammigen Teichboden? Was für die einen ein Muss ist, ist für andere dann doch nicht das Wahre. Grudl erklärt: "Ein Naturpool kommt ohne Technik nicht aus - auch wenn biologisch und nicht chemisch gereinigt wird. Bei einem Schwimmteich können die Pflanzen die Reinigung des Wassers zur Gänze übernehmen."

Temperatureinstellung per App

Gereinigt werden muss jedenfalls immer - ob biologisch mit Einsatz von Kiesfilteranlagen, natürlich durch die Pflanzen oder mit chemischen Hilfsmitteln. Auch in diesem Bereich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, "und die Art der Wasseraufbereitung ist ein wesentlicher Punkt bei der Planung eines Pools. Man kann das Wasser manuell aufbereiten, auf Basis der gemessenen Wasserwerte, oder vollautomatisch", erklärt Halbartschlager. Mittlerweile gibt es auch Systeme, die pH-neutrales Wasser produzieren und per App zu steuern sind. "Da kann man etwa auf dem Nachhauseweg die Temperatur einstellen." Auch Chlor(produkte) sieht er positiv: "Richtig dosiert hat es keine negativen Effekte." Dass die Qualität des Wassers von Anfang an Thema beim Poolbau ist, betont auch Grudl: "Es ist wichtig, dass bei der Erstbefüllung gute Wasserqualität eingefüllt wird." Wer Brunnenwasser verwendet, sollte es erst testen. Wer es besonders eilig hat beim Befüllen des Pools, kann die Feuerwehr um Hilfe bitten.

Wen das schöne Frühlingswetter zum Poolbau inspiriert, der kann, wenn er professionelle Planer hat, bis zum Sommer fertig sein - im Idealfall beginnt man aber im Herbst mit den Vorbereitungen und stellt den Pool im Frühjahr fertig. Wem es für das Thema noch zu frisch ist, kann sich damit trösten, dass ein aufblasbarer Pool oder ein Stahlwandbecken auch zu Beginn einer Hitzewelle schnell aufgestellt werden können.

Tipps rund um den Pool

Unterschieden werden Naturgewässer, Pool oder Schwimmteich. Anders sind dabei nicht nur Anmutung, Form und Größe, sondern auch Technik und Pflege. Die Pflegeintensität der gewählten Variante sollte in die Entscheidung einfließen.

Tipp 1: Zur "Probe", ob man einen Pool auch wirklich benutzt, eignen sich mobil aufstellbare Modelle.

Tipp 2: Fixe Pools lassen sich jetzt noch bis zum Sommer bauen - empfohlen wird die Vorbereitung aber schon im Herbst davor.

Tipp 3: Im Winter müssen Pools nicht unbedingt ausgelassen, aber winterfest gemacht werden. Die Leitungen gehören entleert, um die Becken zu schützen, verwendet man Eisdruckpolster.

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