Moskau: Brand in Kaufhaus für Kinderartikel

Das Feuer soll im Lager einer Spielzeugabteilung ausgebrochen sein.
Das Feuer soll im Lager einer Spielzeugabteilung ausgebrochen sein.APA/AFP/VASILY MAXIMOV
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Durch ein Feuer im Spielzeuglager des Hauses kam ein Mitarbeiter ums Leben. Über 600 Menschen, darunter viele Kinder, wurden in Sicherheit gebracht.

Moskau. Bei einem Brand in einem Moskauer Kaufhaus, das sich auf Kinderartikel spezialisiert hat, dürfte eine anfangs vermutete größere Katastrophe ausgeblieben sein: Während am Mittwoch gegen Mittag schwarzer Rauch aus den oberen Teilen des mehrstöckigen Gebäudes drang, konnten laut den russischen Behörden bis Nachmittag mindestens 600 Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Ein Angestellter starb nach offiziellen Angaben im Rettungswagen, drei Feuerwehrleute wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Das Feuer sei unter Kontrolle, teilte der Zivilschutz in der russischen Hauptstadt am Mittwoch mit. Mehr als 20 Menschen wurden aus unmittelbarer Nähe der Flammen gerettet. Ob auch Kinder verletzt worden sind, wurde von russischen Medien nicht erwähnt.

Nach ersten Ermittlungen soll das Feuer im Lager einer Spielzeugabteilung des Kaufhauses Persej dlja detej (Perseus für Kinder) im Osten der Millionenmetropole Moskau ausgebrochen sein. Der Brand war im vierten Stock, also ganz oben, aus bisher ungeklärter Ursache entstanden. Bei dem Brandeinsatz wurden auch Hubschrauber eingesetzt.

Das Einkaufszentrum war 2009 eröffnet worden. Jetzt hätten alle Sicherheitssysteme gut funktioniert, etwa die Rauchmelder und Sprinkler, die Evakuierung sei ungehindert erfolgt und das Personal habe sich vorbildlich verhalten, hieß es am Nachmittag seitens der Behörden. Man habe das Gebäude erst im März einem Sicherheitscheck unterzogen.

Nach Katastrophe in Sibirien

Der Brand erregte auch deshalb enorm viel Aufsehen, weil es vorige Woche ebenfalls in einem Einkaufszentrum in Russland eine riesige Brandkatastrophe gegeben hatte: In der sibirischen Industriestadt Kemerowo waren am 25. März 64 Menschen, darunter rund 40 Kinder, ums Leben gekommen, nachdem ein Feuer nahe einer Spielecke ausgebrochen war und sich rasend schnell in dem Komplex namens „Winterkirsche“, wo unter anderem gerade auch Kinofilme liefen, ausgebreitet hatte. Berichten zufolge war das automatische Feuerwarnsystem schon mindestens eine Woche vor dem Brand defekt gewesen, was die Firmenleitung gewusst haben soll. Ein Mitarbeiter hatte es deswegen auch abgestellt. Die Zahl der Toten könne übrigens noch steigen, hieß es zuletzt. Auch der Gouverneur der Region hatte aufgrund der Katastrophe seinen Rücktritt erklärt.

Weiterer Vorfall in Saratow

Am Mittwoch hatte es überdies noch kurz vor dem Feuer in dem Moskauer Kaufhaus große Aufregung gebeben, als Berichte von der Evakuierung eines Einkaufszentrums in der südrussischen Stadt Saratow bekannt wurden. Grund soll diesfalls ein elektrischer Kurzschluss gewesen sein, mehr als 700 Personen wurden sicher aus dem Gebäude gebracht, hieß es. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2018)

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