Finnland gibt grünes Licht für Ostsee-Pipeline Nord Stream 2

Pipe storage near the German port of Mukran
Pipe storage near the German port of MukranREUTERS
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Die finnische Regierung hat das Projekt mit Auflagen durchgewunken. So dürfen künftige Infrastrukturvorhaben nicht ausgeschlossen werden.

Finnlands Regierung hat den Bau der umstrittenen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 genehmigt. Die am Donnerstag erteilte Genehmigung für den Teilabschnitt in der finnischen Wirtschaftszone gelte allerdings unter Bedingungen, teilte das Wirtschaftsministerium in Helsinki mit.

So müssten die Verantwortlichen "die Verletzlichkeit der Ostsee" berücksichtigen und dürften andere, künftige Infrastrukturvorhaben in der Zone nicht ausschließen. In den nächsten Wochen muss eine Regionalbehörde noch eine zweite Genehmigung erteilen.

Nord Stream 2 soll russisches Erdgas über die Ostsee nach Mittel-und Westeuropa transportieren. Die Pipeline soll dafür auf 374 Kilometern - und damit fast einem Drittel ihrer Länge - durch die sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Finnlands geführt werden.

"Meilenstein für das Projekt"

Die Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom, die noch im Frühjahr in den deutschen Gewässern mit dem Bau der Pipeline beginnen will, begrüßte die finnische Genehmigung. Dies sei ein "weiterer wichtiger Meilenstein für das Projekt".

Die deutschen Behörden hatten Ende März bereits grünes Licht gegeben. Genehmigungen von Dänemark, Schweden und Russland stehen noch aus. Länder wie Polen und die baltischen Staaten lehnen die Pipeline wegen der befürchteten zunehmenden Abhängigkeit der EU von russischen Gaslieferungen ab.

(APA/dpa)

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