Europaweit erreichten chinesische Investitionen 2017 einen Rekord. Sie werden sich in Zukunft noch mehr auf BRI-Sektoren konzentrieren. Doch langsam regt sich Widerstand gegen den chinesischen Einkaufsrausch.
Es war ein Zeichen für sich: Da war sie noch nicht einmal angelobt, erklärte Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel die Sicherstellung eines offenen Wettbewerbs mit China zu einem der außenpolitischen Schwerpunkte für ihre nächste Amtszeit. Kurz zuvor hatte Merkel EU-Mitgliedsländer, die sich an chinesischen Infrastrukturinitiativen beteiligen, gewarnt, die gemeinsame außenpolitische Haltung der EU zu unterwandern.
Ihre härtere Haltung gegenüber China ist Ausdruck eines Umdenkens, das gerade in Europa stattfindet: Dass der Westen China nicht „ändern“ und in sein liberales Wertesystem einpassen kann. Für Deutschland kam das Erwachen 2016, als das chinesische Unternehmen Midea den Roboterhersteller Kuka übernahm. Die nächste geplante Akquisition der Chinesen in Deutschland passt in das Konzept der neuen Seidenstraße: Die staatliche State Grid Corporation of China will 20 Prozent des deutschen Stromnetzbetreibers 50Hertz übernehmen.