Der Anteil an zwei Offshore-Ölfeldern samt Infrastruktur soll 1,5 Mrd. Dollar kosten. Die Vertragsunterzeichnung ist für Ende April geplant.
Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV kauft von der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc) einen 20-Prozent-Anteil an der Konzession für die beiden Offshore-Ölfelder Satah Al Razboot (mit den Nebenfeldern Bin Nasher und Al Bateel) und Umm Lulu. Der Kaufpreis inklusive der dazugehörigen Infrastruktur belaufe sich auf 1,5 Milliarden Dollar (1,23 Mrd. Euro), teilte die OMV am Donnerstag mit. Die beiden Unternehmen hätten sich auf das Geschäft geeinigt, die Vertragsunterzeichnung werde Ende April erwartet, hieß es.
Die OMV-Aktie ging am Donnerstag in einem sehr freundlichen Börsenumfeld mit einem Plus von fast fünf Prozent aus dem Handel.
Die beiden Konzerne, OMV und Adnoc, hatten kürzlich angekündigt, Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit auszuloten. Bei der Adnoc handelt es sich um einen staatlichen Konzern. Die teilstaatliche österreichische OMV wiederum gehört zu 24,9 Prozent der IPIC, dem Staatsfonds aus Abu Dhabi.
Internationalisierung forciert
Für die OMV ist die Investition der nächste Schritt in einer Strategie, die Konzernchef Rainer Seele im März präsentiert hat. Demnach will der Ölkonzern bis 2025 zehn Milliarden Euro ausgeben, um abseits Europas zu wachsen.
Als ersten Schritt hatte die OMV angekündigt, Neuseelands größtes aktives Gasfeld, Pohokura, und das größte Ölfeld, Maui, vom britisch-niederländischen Mitbewerber Royal Durch Shell um 578 Millionen US-Dollar (469 Mio. Euro) zu übernehmen, die „Presse“ berichtete. Derzeit ist das Unternehmen vor allem in Österreich, Rumänien, Libyen und Russland tätig. In Zukunft soll es verstärkt in den Nahen und Fernen Osten gehen. Denn während die Nachfrage nach Treibstoffen in westlichen Ländern – vor allem in Europa – sinkt, steht Ländern wie Indien oder China der große Aufschwung bei der Öl- und Gasnachfrage noch bevor, wie Daten von JBC Energy zeigen.
Die Adnoc verfolgt in Asien ein ähnliches Ziel wie die OMV. Auch sie hat kürzlich angekündigt, erste Raffinerien und Chemiefabriken außerhalb des Landes aufbauen oder zukaufen zu wollen. (ag/red)
(APA)