„Rheingold“: Die tragische Posse

(c) Staatsoper/ Michael Poehn
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Mit einem spannenden „Rheingold“ begann der diesjährige „Ring des Nibelungen“ unter Ádám Fischer.

Es gibt sie, die kleinen Hinweise, dass nichts auf Opernerden vollkommen sein kann. Ein paar Patzer der philharmonischen Hörner, die niemand überhören konnte, ändern freilich nichts daran, dass eine Aufführung wie jene des „Rheingolds“ zum Auftakt des diesjährigen „Ring“-Zyklus unter Ádám Fischers Leitung den Rang des Außerordentlichen beanspruchen darf – denn insgesamt geriet diese Vorstellung zur glanzvollen Demonstration, was auch heute noch im wohl letzten echten großen Repertoirehaus möglich ist. Und was diesen viel gescholtenen Repertoirebetrieb doch vor allen anderen Opernspielarten auszeichnet.

Gerade die Sicherheit, mit der das Orchester den symphonischen Fluss dieses in einem pausenlosen Bogen komponierten Musikdramas bei allem Sinn für dramatische Detailzeichnung gewährleistet, darf weltweit sicher einzigartig genannt werden. Ist doch, apropos Repertoire, keine Musikergemeinschaft so dauerhaft „im Reaktionstraining“ wie die Wiener; und in kaum einem Haus dürfte es auch möglich sein, diesem orchestralen Räderwerk ein ebenso kleinteilig durchorganisiertes wie im Ganzen stimmiges szenisches Pendant entgegenzusetzen.

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