Chronologie: Todesfälle durch Listeriose

(c) © Robert Pratta / Reuters
  • Drucken

Immer wieder kommen Menschen wegen einer Listerien-Infektion ums Leben - ein Überblick.

Die Bakterienart Listeria (L.) monocytogenes kann vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem gefährlich werden: Zuletzt war bekannt geworden, dass fünf Menschen in Österreich und drei in Deutschland mit einem in einem steirischen Käse entdeckten Listerien-Typus infiziert waren und daran starben. Aber schon zuvor gab es immer wieder Serien von Erkrankten und Toten nach dem Verzehr von verseuchten Lebensmitteln - im Folgenden eine Chronologie einiger größerer Fälle:

  • 29. August 2008: In Kanada wird bei acht Todesfällen ein Zusammenhang mit einer Listerien-Infektion nachgewiesen; bei sieben weiteren besteht ein Verdacht. Die Betroffenen hatten sich eine Lebensmittelvergiftung beim Verzehr von verdorbenen Fleisch der Firma Maple Leaf zugezogen. Insgesamt gehen die Behörden von 29 nachgewiesenen Listeriose-Fällen aus, bei 36 weiteren Patienten wird der Zusammenhang noch geprüft.
  • 7. Juni 2005: Im Schweizer Kanton Neuenburg gibt es zwei Todesopfer wegen einer Listerien-Infektion. Zwei Frauen erleiden Fehlgeburten, sechs weitere Personen erkranken. Die Betroffenen hatten Weichkäse gegessen.
  • 11. März 2000: In Frankreich sind seit November 1999 genau 32 Menschen an einer Listeriose-Infektion erkrankt - sieben Erkrankungen verlaufen tödlich. Die Listeria-Bakterien werden in Fleischprodukten eines französischen Herstellers entdeckt, u. a. in einem Produkt aus Gänse- und Schweinemett (Rillettes).
  • 27. Februar 2000: Nach dem Verzehr Listeriose-verseuchter Lebensmittel stirbt in Norwegen ein Mann und ein weiterer erkrankt. Die Behörden vermuten dänischen Käse als Träger der Listeriose-Bakterien.
  • 16. Jänner 1999: Es wird bekannt, dass in den USA seit August des Vorjahres neun Menschen nach dem Verzehr von bakterienverseuchtem Fleisch gestorben sind. Die mit Listeria-Bakterien befallenen Produkte wie Hotdogs stammen aus einer Fabrik in Zeeland im US-Bundesstaat Michigan. Mehr als 60 Menschen in zwölf US-Bundesstaaten erkranken; ebenfalls führt man drei Totgeburten auf eine Listeriose-Infektion zurück.
  • 15. Februar 1993: Es wird bekannt, dass in Frankreich im Vorjahr (1992) 63 Menschen an den Folgen einer Listerien-Infektion gestorben sind. Die Bakterien hatten außerdem 22 Fehlgeburten ausgelöst. Sie waren nach den Erkenntnissen der Lebensmittelbiologen auf verseuchte Schweinszunge in Aspik zurückzuführen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

BakterienKaese Sozialmarkt verkauft
Österreich

Bakterien-Käse im St. Pöltner Sozialmarkt verkauft

Eine Konsumentin hat Anzeige erstattet und die Frage gestellt, warum ein möglicherweise verseuchter Käse in Sozialmärkten verkauft worden ist. Laut Hersteller und Sozialmarkt war der Käse einwandfrei.
Bakterienkaese Weiteres Todesopfer Deutschland
Weltjournal

Bakterienkäse: Weiteres Todesopfer in Deutschland

Der Patient ist nach dem Verzehr von Listerien-verseuchtem Käse aus steirischer Produktion gestorben. Die Opferzahl steigt damit auf acht. Mediziner gehen von weiteren Todesfällen aus.
Symbolbild
Österreich

Toter wegen Bakterien-Käse: Angehörige nicht informiert

Ein 57-jähriger Niederösterreicher stirbt an einer Listerien-Infektion, die Angehörigen erfahren davon aus den Medien, berichtet der "Kurier". Die Behörden weisen einander die Schuld zu.
Österreich

Tödlicher Käse: Noch weitere Opfer möglich

Nach einem weiteren Todesfall durch Listerien stoppt der betroffene Käsehersteller die gesamte Produktion. Auswertungen zeigen: Mit weiteren Opfern muss gerechnet werden.
Österreich

Gütesiegel: „Jeder kann machen, was er will“

Verwirrung: „Austria“ heißt nicht, dass ein Produkt in Österreich produziert wurde. „Bauernhof-Garantie“, „Österreichische Herkunft“, „In steirischer Tradition“ haben bezüglich des Inhalts nichts zu bedeuten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.