Ewald Nowotny drängt auf Geldpolitikwende in der Eurozone

PK OeSTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB): NOWOTNY
PK OeSTERREICHISCHE NATIONALBANK (OENB): NOWOTNYAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die Europäische Zentralbank stehe vor "einem wichtigen geldpolitischen Wendepunkt", sagt EZB-Ratsmitglied und Notenbankchef Ewald Nowotny.

EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny drängt auf eine schrittweise Abkehr von der Politik des billigen Geldes. "Ich denke, dass jetzt die Zeit für eine stufenweise Normalisierung gekommen ist", sagte der österreichische Notenbankchef am Dienstag in London.

Die Europäische Zentralbank (EZB) stehe vor einem "wichtigen geldpolitischen Wendepunkt". Dabei komme es entscheidend darauf auf, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Die Abfolge der zu treffenden Maßnahmen erfordere eine sorgfältige Planung. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) zu spät damit beginne, könne es zu Vermögenspreisblasen kommen. Die Inflationsrate sei allerdings noch immer unter dem Ziel der EZB. Dies sei eine Kernfrage, die es bei der geldpolitischen Normalisierung zu erörtern gelte.

Um die Konjunktur und die Inflation anzuheizen, pumpen die Währungshüter seit drei Jahren über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren riesige Summen in das Finanzsystem. Die Geschäfte sollen noch bis mindestens Ende September fortgesetzt werden. Die meisten Experten gehen inzwischen davon aus, dass sie noch heuer gestoppt werden. Nowotny sagte, der nächste Schritt müsse es sein, die Zukäufe zu beenden und damit die aufgeblähte EZB-Bilanz zurückzufahren.

(APA/Reuters)

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