Griechenland will Bargeschäfte über 1500 Euro verbieten

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Griechischer Euro(c) EPA (Marc Mueller)
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Ab Jänner 2011 sollen Geldtransaktionen, die einen Wert von 1500 Euro überschreiten, nur mehr per Überweisung oder Kreditkarte legal sein. Die Griechen wollen damit Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit bekämpfen.

Die Pläne des griechischen Finanzministers George Papaconstantinou zum Vorgehen gegen das ausufernde Haushaltsdefizit enthalten brisante Details, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. So sollen ab Jänner 2011 alle Bargeldgeschäfte, die einen Wert von 1500 Euro überschreiten, verboten werden. Legal sind Geschäfte nur dann, wenn sie per Überweisung oder Kreditkarte abgewickelt werden. Alle Bargeldgeschäfte über der genannten Grenze sind illegal. Dieses Verbot soll der Bekämpfung von Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit dienen.

Der deutsche Börsenexperte Michael Mross, der für die TV-Sender CNBC und N24 tätig ist, warnt deshalb in der "International Business Times" davor, dass "bankrotte Regierungen den totalen Überwachungsstaat schaffen, um Steuereinnahmen zu erhöhen". Dabei stehe ein Verbot von Bargeldgeschäften ganz oben auf der Liste.

Mross warnt: "Weiterhin wurden die Bürger des Landes aufgefordert, alle Konten im Ausland offen zu legen. Wer dies innerhalb einer 6 monatigen Frist nicht tut und später erwischt wird, dessen Vermögen wird konfisziert. Der griechische Finanzminister hofft so, an die geschätzten 30 Milliarden Euro heranzukommen, die angeblich auf ausländischen Schwarzgeldkonten schlummern."

"Die Zeit" schreibt, Finanzminister Papaconstantinou wolle das Land "mit einem lückenlosen Netz von Registrierkassen überziehen". So sollen Ärzte und Rechtsanwälte gezwungen werden, Quittungen auszudrucken. Betroffen wären aber auch Taxifahrer, die Quittungsdrucker in ihren Autos installieren sollen. Die Taxifahrer wollen nun am Donnerstag streiken, weil sie nicht mehr wie bisher mit einer niedrigen Pauschale, sondern nach ihrem tatsächlichen Einkommen besteuert werden sollen.

(phu)

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