Rubel auf Talfahrt - Türkische Lira auf Rekordtief

AFP (VASILY MAXIMOV)
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Bei den Währungen Russlands und der Türkei ist kein Ende der Talfahrt in Sicht.

Die Flucht aus der türkischen Lira geht weiter: Aus Furcht vor einer anziehenden Inflation und einer Zinssenkung ziehen sich immer mehr Anleger aus der Währung zurück. Dies hievte den Dollar am Mittwoch den fünften Tag in Folge auf ein Rekordhoch. Er verteuerte sich auf bis zu 4,1552 Lira. Der Euro war mit 5,1435 Lira ebenfalls so teuer wie noch nie. Anleihen des Landes warfen Investoren ebenfalls aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf 13,09 Prozent nach oben von zuvor 12,84. Die Istanbuler Aktienbörse stabilisierte sich dagegen nach ihrem gut zweiprozentigen Kursrutsch vom Dienstag.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan drängt seit längerem darauf, zur Ankurbelung der Konjunktur die Zinsen zu senken. Experten zufolge müsste die Zentralbank die Geldpolitik aber straffen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Erdogan erschwere den Notenbankern einen solchen Schritt allerdings, betonte Anlagestratege Timothy Ash vom Vermögensverwalter Bluebay. Die Notenbank berät in zwei Wochen erneut über ihre Geldpolitik.

Auch bei der Währung Russlands ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. Der Kurs des Rubel zum Dollar fiel am Vormittag auf den tiefsten Stand seit Ende 2016. Hier wurden in der Spitze 64,7468 Rubel für einen Dollar gezahlt. Der Rubel leidet nach Einschätzung von Experten weiter unter neuen Sanktionen der USA gegen Russland. Außerdem habe die russische Zentralbank zuletzt nicht den Eindruck erweckt, den Kursverfall der Landeswährung durch Interventionen stabilisieren zu wollen, kommentierte Devisenexperte Wolfgang Kiener von der BayernLB.

(Reuters)

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