Dubais Geldprobleme drücken Markt mit Islamic Bonds

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Heuer werden um rund ein Fünftel weniger Anleihen nach islamischem Recht aufgelegt, wie eine aktuelle Umfrage in der Golfregion zeigt. Denn die Schuldenkrise von Dubai kratzt an deren Image als sichere Anlage.

In den vergangenen Jahren wurden "Islamic Bonds" weltweit immer beliebter. Mitte 2009 sah man in der Finanzbranche beim Marktvolumen schon die Billionen-Grenze in Reichweite. Doch die aktuelle Schuldenkrise von Dubai kratzt am Image der Finanzprodukte nach islamischem Recht als sichere Häfen. Denn die Dubai Holding ist einer der größten Emittenten von Islamic Bonds.

Ein Fünftel weniger Emisisonen

Banker erwarten für heuer bis zu 20 Prozent weniger neuer Anleihen, wie eine Umfrage des Informationsanbieters Thomson Reuters in der Golfregion ergab. Demnach werden heuer noch neue Bonds im Wert von 15 bis 17 Milliarden Dollar auf den Markt kommen. 2009 waren es noch über 19 Milliarden Dollar.

"Der Jahresbeginn war nicht sehr ermutigend", betonte der zuständige Deutsche-Bank-Manager Hussein A. Hassan in dieser Woche bei einer von Reuters organisierten Branchenkonferenz. Als Investmentbank ist das größte deutsche Geldhaus auch stark in der arabischen Region aktiv. Hassan kündigte an, dass sein Haus gegen Ende März in Saudi-Arabien die Emission eines mehr als 500 Mio. Dollar (364 Mio. Euro) schweren Bonds begleiten werde. Der ölreiche Staat gilt als Stabilitätsanker in der Region.

Zinsen verboten, Aufschläge erlaubt

Islamic Banking: Murabaha

Das islamische Recht, die Scharia, verbietet nämlich Zinsen. In islamischen Ländern nutzen viele das System des Murabaha im Einklang mit ihrer Religion.


Der Kunde beauftragt die Bank, einen Gegenstand (z.B. Auto) zu kaufen. Die Bank wiederum verkauft diesen Gegenstand an den Kunden, der aber nicht sofort bezahlt. Für die verspätete Zahlung schlägt die Bank einen Zuschlag auf. Faktisch ist das ein Kredit, die Konstruktion geht aber mit der Scharia konform.

(Red. )

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