Fix: Cosmos hat Konkurs angemeldet

Ausgleich gescheitert: Cosmos geht in Konkurs
Ausgleich gescheitert: Cosmos geht in Konkurs(c) APA (Hans Klaus Techt)
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Alle 1160 Mitarbeiter der zweitgrößten Elektro-Kette Österreichs wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Der Ausgleich ist gescheitert, mit Interessenten wird noch verhandelt. Zehn Filialen werden geschlossen.

Die Elektrohandelskette Cosmos hat nun endgültig einen Konkursantrag gestellt. Das teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Donnerstagnachmittag mit. Der angestrebte Ausgleich ist damit gescheitert. Zwar laufen den Angaben zufolge noch intensive Verhandlungen mit verschiedenen Investoren, diese haben jedoch nur einen erheblich reduzierten Teil der Cosmos-Kette ins Auge gefasst. Demnach sollen 10 der 27 Filialen geschlossen werden.

Zehn Filialen machen dicht

Nach Angaben des AKV sollen folgende unrentable Filialen geschlossen werden:

  • 1100 Wien, Keplerplatz 14
  • 1020 Wien, Olympiaplatz 2
  • 1070 Wien, Mariahilferstraße 120
  • 1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 96a
  • 1190 Wien, EKZ Interspar, Grinzinger Str. 112
  • 2700 Wiener Neustadt, FMZ Centro, Josef Feichtinger G. 8
  • 3100 St. Pölten, Daniel Gran Straße 13
  • 7501 Unterwart, Steinamangerer Bundesstraße 323
  • 5020 Salzburg, ZIB, Fürbergstraße 18
  • 9500 Villach, ATRIO Kärntner Straße 34

Alle 1160 Mitarbeiter der insolventen Handelskette Cosmos sind seit gestern im Frühwarnsystem des AMS zur Kündigung angemeldet. 240 Mitarbeiter sind dort schon seit Ende Jänner registriert.

Zwei Wochen bis zum Ende

Für Cosmos schaut es nicht mehr gut aus. Masseverwalter Karl Engelhart hat am Donnerstagnachmittag das Ultimatum formuliert: "In 14 Tagen muss ein Ergebnis über einen Investor vorliegen, ansonsten müssen wir liquidieren".

Bestätigt hat der Masseverwalter, dass mit drei bis vier Interessenten gesprochen wird. "Es meldet sich aber immer wieder jemand."

Schlechte Chancen für Kunden

„Konsumenten, die in den letzten Monaten Geräte gekauft haben, haben ja keine Möglichkeit mehr, die gesetzlichen Gewährleistungsansprüche bei Cosmos geltend zu machen", bestätigt Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums des Elektrohandels der Wirtschaftskammer Österreich. Die Kammer arbeitet aber an Lösungen mit den Herstellern.

Machtverhältnisse ändern sich kaum

Die Marktanteile im Elektrohandel in Österreich ändern sich durch die Insolvenz von Cosmos nicht gravierend. Am Gesamt-Branchenumsatz von rund vier Milliarden Euro hatte das Unternehmen zuletzt nur mehr einen niedrigen einstelligen Prozentanteil.

Den Markt teilen sich zu jeweils rund einem Drittel

  • die Mediamarkt-/Saturn-Gruppe
  • etwa 900 kooperierte Händler (Redzac-Euronics, Electronicpartner, Expert) sowie
  • rund 2.500 unabhängige Handelsunternehmen aller Größenklassen.

Cosmos war überbesetzt

Der gesamte Elektrohandel in Österreich beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon entfielen bisher auf Cosmos alleine rund 1.200 Personen. Daraus ergibt sich ein für die Branche untypisches – und ungünstiges - Umsatz-je-Mitarbeiter–Verhältnis – „höchstwahrscheinlich mit ein Grund für die entstandenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten“, so Krejcik.

(Ag/mad)

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Der Ausgleich ist gescheitert, Cosmos ist in Konkurs. Zehn der 27 Filialen werden schon in den nächsten Tagen geschlossen, der Rest soll binnen 14 Tagen verkauft werden. Gelingt das nicht, droht Cosmos die Liquidierung.

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