"Wollen zweitstärkste Kraft sein", sagt der FP-Oberösterreich-Chef vor rund 2000 freiheitlichen Anhängern auf der Aschemittwochs-Veranstaltung der FPÖ in Ried. Seit Wochen ist die Veranstaltung ausverkauft.
Der traditionelle Politische Aschermittwoch der Freiheitlichen hat am Abend in Ried im Innkreis in Oberösterreich begonnen. Mit laut Partei-Angaben rund 2000 Besuchern war die seit Wochen ausverkaufte Halle "gesteckt voll", sagt Organisator Bezirksgeschäftsführer Erhard Weinzinger. Wer doch noch sein Glück versucht hatte, musste am Rand sitzen oder sich mit einem Stehplatz begnügen. Für 13 Euro Eintritt gab es neben mehr oder weniger deftigen Worten einen Heringsschmaus.
Traditionelle FPÖ-Bierzeltstimmung
"Nächstes Mal geh' ich zu den Grünen, da hat man wenigstens einen Platz", sagte ein Teilnehmer, als pünktlich um 18.30 Uhr die Tür zur Halle geöffnet wurde und hunderte Personen hineinströmten. Im Gebäudeinneren warb ein großes Transparent für "hcstrache.at 2010", an den Wänden hingen blaue und weiße Luftballons und österreichische und oberösterreichische Flaggen. Die Strache-Fans nahmen auf orangen Bierbänken Platz, bei Gerstensaft und Blasmusik stimmten sie sich auf den Abend ein. Vor der Halle blieb es währenddessen ruhig, Gegendemonstration war heuer keine angemeldet worden.
Unter Standing Ovations und tosendem Applaus ihrer Anhänger zogen Parteichef Heinz-Christian Strache, Landesparteiobmann Lutz Weinzinger und sein designierter Nachfolger Landesrat Manfred Haimbuchner in den Saal ein. Am Podium saßen unter anderem der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf und die niederösterreichische Parteichefin Barbara Rosenkranz, die als "Jeanne d'Arc der österreichischen Innenpolitik" begrüßt wurde.
Die Ansprache Weinzingers - der heuer zum letzten Mal als Landesparteichef auf die Bühne trat - stand im Zeichen des Generationswechsels. Er zog Bilanz: 2006, zu Beginn seiner Obmannschaft, habe die FPÖ noch nicht genau gewusst, wohin es gehen werde, nur, "dass es mit Ehre und Treue zu tun hat". Nach diesem System sei man vorgegangen, und es sei gelungen, die Freiheitlichen in Oberösterreich wieder zu alter Stärke zurückzuführen, so Weinzinger. Anschließend übergab er das Wort an seinen Nachfolger Haimbuchner.
Haimbuchner: "Wollen zweitstärkste Kraft sein"
"Wir wollen in Oberösterreich zweitstärkste Kraft sein in den nächsten sechs Jahren", gab Manfred Haimbuchner, der im Frühjahr zum FPÖ-Landesparteiobmann gewählt wird, als Ziel aus. Er ritt in Ried scharfe Attacken gegen die politischen Mitbewerber, allen voran die ÖVP.
Die Volkspartei bezeichnete Haimbuchner als "FWK - die Fünf-Wochen-Konservativen". "Fünf Wochen vor der Wahl sind sie konservativ, dann gehen sie wieder mit den Öko-Linken in eine Koalition." Die ÖVP habe die Maske einer konservativen Heimatpartei fallen lassen. Er trat erneut für die Streichung der Wohnbeihilfe für Nicht-EU-Bürger ein, mit der er im Landtag allerdings vor kurzem abgeblitzt war. "Die FPÖ wird immer den eigenen Leuten im Heimatland den Vortritt lassen."
Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl und Landesrat Hermann Kepplinger von der SPÖ bezeichnete er als "die zwei Alt-Ausseher". Der grüne Landesrat Rudi Anschober sei ohnehin frustriert, weil niemand mehr seine dauernde Wiederholung des Klimawandels hören wolle, so Haimbuchner. Die globale Erwärmung zweifelte er an. Seriöse Forscher würden das bereits seit Jahren tun, erklärte der künftige FPÖ-Chef seinen Zuhörern in der Jahnturnhalle. Die Klimaforscher könnten nicht einmal das Wetter für die kommenden Monate vorhersagen.
(APA)