Der Resolution zufolge soll der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Duma durch einen "unabhängigen Mechanismus" untersucht werden.
Einen Tag nach den gemeinsamen Angriffen in Syrien haben die USA, Frankreich und Großbritannien dem UN-Sicherheitsrat in New York den Entwurf für eine neue Resolution zu dem Bürgerkriegsland vorgelegt. Der von Frankreich verfasste Entwurf, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Samstag (Ortszeit) vorlag, schlug die Schaffung eines "unabhängigen Mechanismus" für die Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs in der einstigen Rebellenhochburg Duma vor.
Dadurch soll auch die Verantwortlichkeit für den Angriff geklärt werden, hieß es. Zudem wurde die syrische Regierung von Machthaber Bashar al-Assad in dem Papier zur vollständigen Zusammenarbeit mit der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) aufgefordert. OPCW-Experten wollten am Samstag mit den Ermittlungen zu dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Duma beginnen, der in dem Resolutionsentwurf scharf verurteilt wurde.
Gespräche über Entwurf ab Montag
Die OPCW soll dem Entwurf zufolge zudem innerhalb von 30 Tagen darlegen, ob Syrien seine Bestände an Chemiewaffen vollständig offen gelegt hat. Der Westen hatte der Assad-Regierung vorgeworfen, heimlich an ihrem Chemiewaffen-Programm festgehalten zu haben.
Außerdem forderte der Entwurf einen "humanitären Zugang ohne Einschränkungen" in ganz Syrien. Die Regierung solle darüber hinaus "ohne Vorbedingungen" und "konstruktiv" Verhandlungen mit den Rebellen aufnehmen.
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Die Gespräche im Sicherheitsrat über den Entwurf sollen nach Angaben aus Diplomatenkreisen am Montag beginnen. Wann über den Entwurf abgestimmt werden soll, blieb hingegen offen. Paris wolle Zeit für "echte Verhandlungen" lassen, hieß es.
Russland scheiterte im Sicherheitsrat
Wenige Stunden zuvor war Russland im UN-Sicherheitsrat mit dem Versuch gescheitert, eine Verurteilung der westlichen Raketenangriffe in Syrien zu erreichen. Bei einer Dringlichkeitssitzung des wichtigsten UN-Gremiums stimmten am Samstag nur drei von 15 Mitgliedstaaten für einen entsprechenden russischen Resolutionsentwurf.
Der Westen macht die syrische Führung unter Machthaber Assad für einen mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Douma verantwortlich, bei dem am 7. April nach Angaben örtlicher Ärzten und der Weltgesundheitsorganisation mehr als 40 Menschen getötet wurden.
Als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgaseinsatz flogen die USA, Frankreich und Großbritannien am Samstag früh Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland. Nach Angaben des Pentagon wurden drei Anlagen des mutmaßlichen syrischen Chemiewaffenprogramms angegriffen.
Syrien: Bilder der zerstörten Forschungseinrichtung nahe Damaskus
Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen verschiebt den Beginn ihrer Ermittlungen: Der Sicherheitstrupp der UNO war am Dienstag bei einer Erkundung unter Feuer geraten.
Die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen steht nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in den Startlöchern, um ihre Untersuchungen in der syrischen Stadt zu beginnen. Die Experten stehen unter enormem Zeitdruck.
In der Nacht melden syrische Staatsmedien erneut Raketenbeschuss auf mehrere Ziele nahe der Stadt Homs. Die israelische Luftwaffe könnte dahinter stecken.
Das OPCW-Ermittlerteam wurden von Syrien und Russland bisher nicht nach Duma gelassen. Die USA verdächtigen Russland daher, Beweise manipuliert zu haben.
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