Analyse

Syrien: Ein gelungenes Täuschungsmanöver

Die USS Donald Cook schoss nicht.
Die USS Donald Cook schoss nicht.(c) REUTERS (HANDOUT)
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Vor dem Angriff schien es, als würde er primär vom Mittelmeer her erfolgen. Das sollte sich als Irrtum erweisen.

Es war eine gelungene Täuschung des Gegners: Das war am Wochenende der Tenor der Kommentare der militärischen Fachwelt im Westen zu den Marschflugkörperangriffen der US-französisch-britischen Allianz auf Syrien in den frühen Morgenstunden des Samstags.

Und das lag vor allem an einem Namen: USS Donald Cook. Dieser US-Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse hatte sich vor den Attacken schon geraume Zeit im Mittelmeer vor Syrien befunden, die USA hatten das sogar regelrecht betont, und überdies, dass mindestens ein zweiter Zerstörer (zuletzt war die Rede von der Winston Churchill) in Kürze zur Cook stoßen solle.

Jedes dieser Schiffe trägt in der Regel mehrere Dutzend (die Zahl 60 wird oft genannt, Platz in den Startzellen wäre für 90) Tomahawk-Marschflugkörper (Reichweite je nach Version 1700 bis 2500 Kilometer). Und weil auch über die Anwesenheit zweier Tomahawk-bestückter US-U-Boote spekuliert worden war, die britische Premierministerin Theresa May verkündet hatte, auch die Royal Navy habe U-Boote in Schussweite gebracht, und zudem Frankreich eine ganze Flotille herangeführt hatte, schien es, als werde im Banner jenes Zerstörers, der seinen Vornamen mit dem US-Präsidenten teilt, der von eben diesem angekündigte Großangriff auf Syrien von Westen her geführt werden.

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