57 Millionen Nutzerdaten wurden 2016 von Hackern erbeutet. Statt Behörden zu informieren, vertuschte das Unternehmen den Vorfall und wird jetzt auch nicht dafür bestraft.
Uber hat sich seit Anbeginn seiner Gründung nicht mit Ruhm bekleckert. 2016 dann der Gipfel der Fehltritte. Ein Jahr lang verschwieg das Unternehmen einen Hackerangriff, bei dem 57 Millionen User-Daten abgesaugt wurden. Die Angreifer wurden mit 100.000 Dollar zum Schweigen gebracht. Es gehe um Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Nutzern rund um die Welt, erklärte Uber damals. Trotz aller Vertuschungversuche kam die Sache trotzdem ans Licht. Behörden untersuchten und verurteilten die Vorgehensweise, aber dennoch: Uber kommt straffrei davon.
Uber gehe davon aus, dass die Informationen nicht verwendet worden seien, hieß es. Die Hacker seien im Oktober 2016 durch eine schlecht geschützte Datenbank in einem Cloud-Dienst an die Daten gekommen. Uber-Sicherheitschef Joe Sullivan und ein weiterer Manager verloren ihre Jobs, wie Uber weiter mitteilte. Sullivan war zuvor Sicherheitschef bei Facebook.
Die Vertuschung wirft einen weiteren Schatten auf die Ära des langjährigen Uber-Chefs Travis Kalanick, die von vielen Skandalen um den aggressiv auftretenden Fahrdienst-Vermittler geprägt war. Uber hatte bei der rasanten internationalen Expansion in vielen Ländern gegen geltende Regeln verstoßen. Zuletzt sorgte auch eine Klage der Google-Schwesterfirma Waymo für Aufsehen, in der Uber der Einsatz gestohlener Roboterwagen-Technologie vorgeworfen wird. Kalanick räumte im Sommer unter dem Druck von Investoren den Chefposten. Der Datenklau-Skandal dürfte seine Ambitionen, irgendwann wieder an die Spitze zurückzukehren, endgültig durchkreuzen.
Die Federal Trade Commission (FCT) kommt jetzt nach knapp einem Jahr Untersuchung zu dem Schluss, dass Uber keine Strafe zahlen muss.
(bagre)