Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt

Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.

Britische Regierung: Nervengift im Fall Skripal war flüssig

Archivbild vom Einkaufszentrum im britischen Salisbury, in dem die Skripals sich nach ihrer Vergiftung aufhielten.
Archivbild vom Einkaufszentrum im britischen Salisbury, in dem die Skripals sich nach ihrer Vergiftung aufhielten.APA/AFP/CHRIS J RATCLIFFE
  • Drucken

Für die Vergiftung von Sergej und Julia Skripal sei eine kleine Menge Nowitschok in flüssiger Form verwendet worden, sagen die Briten. In Salisbury werden mehrere Orte dekontaminiert.

Das beim Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal verwendete Nervengift war flüssig. Das teilte das britische Umweltministerium am Dienstag vor Journalisten in Salisbury mit, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Die britischen Behörden gehen davon aus, dass es sich dabei um den in der früheren Sowjetunion verwendeten Kampfstoff Nowitschok handelt.

Bei dem Attentat sei nur eine sehr kleine Menge verwendet worden, hieß es. Die höchste Konzentration wurde demnach im Haus der Skripals gefunden.

Skripal und seine Tochter waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in Salisbury gefunden worden. Julia Skripal wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich nach eigenen Angaben an einem sicheren Ort. Ihr Vater wird weiter in der Klinik behandelt. Er ist seiner Tochter zufolge ernsthaft krank. Auch sie selbst leide noch unter den Folgen der schweren Vergiftung. Russland streitet jegliche Verantwortung für den Anschlag ab.

Derweil begann in Salisbury die Dekontamination verschiedener Orte, an denen sich die Skripals zuletzt aufgehalten hatten, teilte das Umweltministerium am Dienstag auf seiner Webseite mit. Unter anderem zwei Lokale und ein Friedhof. Die Arbeiten könnten der Mitteilung zufolge Monate dauern.

Russland soll Programm offenlegen

Russland hat stets dementiert, etwas mit der Vergiftung zu tun zu haben, doch die G-7-Außenminister haben das Land dennoch erneut zur Offenlegung des Chemiewaffenprogramms und zur Beantwortung aller Fragen aufgefordert. "Wir fordern Russland dringend dazu auf, alle Fragen im Zusammenhang mit dem Vorfall in Salisbury zu beantworten", erklärten die G-7-Außenminister am Montag.

"Entsprechend seiner internationalen Verpflichtungen" müsse Moskau zudem "sein bisher nicht erklärtes Nowitschok-Programm" gegenüber der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) "vollständig" offenlegen, forderten die Außenminister Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas, Italiens, Japans und der USA in einer gemeinsamen Erklärung.

Gemeinsam mit der Europäischen Union verurteilten sie den Angriff in Salisbury "auf das Schärfste". Sie stimmten zudem mit Großbritanniens Auffassung überein, wonach es "höchstwahrscheinlich ist, dass Russland die Verantwortung für den Giftanschlag trägt und es keine andere plausible Erklärung gibt".

(APA/dpa)