Skripal-Fall: OPCW-Chef weist Moskaus Giftgas-Vorwurf zurück

FILE PHOTO: Inspectors from the Organisation for the Prohibition of Chemical Weapons arrive to begin work at the scene of the nerve agent attack on former Russian spy Sergei Skripal, in Salisbury
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"Keine andere Chemikalie als Nowitschok identifiziert", erklärte OPCW-Chef Ahmet Üzümcü. Damit wies er Vorwürfe Moskaus zurück, es habe sich auch westliches Gift im Körper des Spions nachweisen lassen.

Im Fall des Gift-Anschlags auf den früheren russischen Doppelspion Sergej Skripal war nach Angaben der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) nur ein Nervengift eingesetzt worden. Das sagte OPCW-Chef Ahmet Üzümcü am Mittwoch in Den Haag.

Damit wies er Darstellungen Moskaus als falsch zurück, wonach Labors auch Spuren eines westlichen Giftes entdeckt hatten. OPCW-Experten hatten festgestellt, dass Skripal und seine Tochter Julia mit dem in der früheren Sowjetunion fabrizierten Giftstoff Nowitschok angegriffen worden waren. "Es gab keine andere Chemikalie, die von den Labors identifiziert wurde", sagte Üzümcü.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor erklärt, dass ein Schweizer Labor in den Proben auch das im Westen produzierte Nervengift BZ entdeckt habe. Der OPCW-Chef sagte, dass sich BZ in einer Kontrollprobe befunden habe. Solche Proben würde die OPCW nach ihrem Standard-Verfahren zu den Labors schicken, um die Qualität der Untersuchungsmethoden zu prüfen.

Die Skripals waren am 4. März im südenglischen Salisbury bewusstlos gefunden worden. Großbritannien macht Russland für den Anschlag verantwortlich. Moskau weist das vehement zurück.

(APA/DPA)


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