70 Jahre nach der Staatsgründung zieht sich ein Riss durch die israelische Gesellschaft: Auf der einen Seite die stark wachsende ultraorthodoxe Gruppe, auf der anderen Seite die Nationalen.
„Die Ära von Benjamin Netanjahu geht zu Ende“, frohlockte Avi Gabai, Chef der Arbeitspartei, vor wenigen Wochen über die polizeiliche Empfehlung zur Anklage des israelischen Regierungschefs. Doch selbst wenn die Koalition noch vor der Wahl im November 2019 zu Fall kommt, kann Gabai von Glück sagen, wenn er nur das alte Ergebnis erreicht: den weit abgeschlagenen Platz zwei.
Umfragen prophezeien der Arbeitspartei einen Sturzflug in präzedenzlose Tiefen. 70 Jahre nach der Staatsgründung ist die Partei von David Ben-Gurion, Golda Meir, Jitzak Rabin und Schimon Peres passé. Das Volk will eine konservative, eine nationale Regierung - mit oder ohne Netanjahu an der Spitze.