Berichten zufolge wurde ein Mann mit französischem Pass als Mastermind des rätselhaften Mordes in Dubai identifiziert. Interpol hat sich eingeschaltet. Israel dementiert eine Beteiligung des Mossad.
Bei dem spektakulären Mord an dem Hamas-Funktionär Mahmoud al-Mabhouh in Dubai könnte ein Franzose der Drahtzieher gewesen sein. Der Mann, der laut Pass Peter Elvinger heißt und auf dem Foto Vollbart, rasierte Glatze und Brille trägt, gilt als einer der Hauptverantwortlichen. Das berichtet die französische Tageszeitung "Le Parisien" (Freitag) unter Berufung auf Ermittler.
Interpol hatte am Vortag die Passfotos und Namen der elf Verdächtigen im Internet veröffentlicht und eine "Red Notice" ausgestellt. Dabei handelt es sich nicht um einen internationalen Haftbefehl, sondern Interpol hilft damit den Vereinigten Arabischen Emiraten, die gesuchten Personen zu identizifieren und aufzuspüren.
Zehn Männer und eine Frau verdächtig
Unter den Verdächtigen sind zehn Männer und eine Frau mit langen blonden Haaren. Das Mordkommando benutzte sechs britische, drei irische, einen französischen und einen deutschen Reisepass, um nach Dubai zu gelangen. Interpol geht davon aus, dass es sich um gefälschte Pässe handelt.
Der Polizeichef von Dubai, General Dhihi Khalfan, sagte am Donnerstag, der Mord gehe "zu 99 wenn nicht sogar zu 100 Prozent" auf das Konto des israelischen Geheimdienstes Mossad. In diesem Fall forderte er Festnahme des israelischen Geheimdienstchefs Meir Dagan gefordert.
Israel: Haftbefehl gegen Mossad-Chef "lächerlich"
Israel hat derartige Vorwürfe indessen erneut zurückgewiesen. Die Polizei von Dubai habe bisher nicht einmal die genauen Umstände des Todes von Mabhouh erläutert, hieß es. Daher wäre es "lächerlich", mit einem Haftbefehl gegen Mossad-Chef Meir Dagan zu drohen.
Israelische Geheimdienstkommandos haben schon mehrfach mit gefälschten ausländischen Pässen operiert. Auch wurden bereits mehrmals palästinensische Funktionäre gezielt eliminiert.
Der 50-jährige palästinensische Hamas-Funktionär Mahmoud Abdel Rauf al-Mabhouh war am 20. Jänner in einem Hotel in Dubai umgebracht worden. Seinem Bruder zufolge wurde er mit starken Stromstößen gequält und anschließend offenbar mittels eines Polsters erstickt. Überwachungskameras zeigen die elf Verdächtigen, wie sie Mabhouh als Tennisspieler verkleidet aufs Zimmer folgen.
(Ag.)