Quergeschrieben

Europäer wollen keinen Krieg in Nahost führen. Das ist verständlich

Die Vorstellung des Westens, militärisch aus der arabischen Welt eine bessere Welt zu machen, hat sich als eher naiv und untauglich erwiesen. Leider.

Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen laut Umfragen die von ihrer eigenen Regierung befürworteten jüngsten Luftschläge der USA, Frankreichs und Großbritanniens gegen die Chemiewaffenlabors des syrischen Regimes ab; in Österreich dürfte das Meinungsbild recht ähnlich aussehen. Die Meinung, dass es „uns“ im Grunde genau nichts angeht, wer im Orient wem gerade warum an die Kehle geht, ist tief verwurzelt und weit verbreitet. Sie speist sich aus unterschiedlichen Motiven, hierzulande nicht zuletzt aus der nach wie vor enorm populären Neutralität.

Es ist dies ein Standpunkt, der ja auch recht viel für sich hat. Gerade die Interventionen des Westens in der islamisch-arabischen Welt haben sich als mehr oder weniger desaströs erwiesen. Die dem zugrunde liegende (auch von mir leider lange Zeit vertretene) Annahme, die Bevölkerung dieses Teils der Welt würde sich wie wir nach Demokratie, westlichen Werten und Freiheit von autoritären Herrschern sehnen, war in erheblichen Teilen nicht belastbar und führte zu gravierenden Fehlern in der westlichen Nah- und Mittelost-Politik.

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