Bilanz

Ein Totalangriff auf die Schweizer Banken

Die Schweizer Nationalbank soll künftig das alleinige Recht zur Geldschöpfung besitzen, fordert eine Vollgeld-Initiative. Aber sie selbst will das gar nicht.
Die Schweizer Nationalbank soll künftig das alleinige Recht zur Geldschöpfung besitzen, fordert eine Vollgeld-Initiative. Aber sie selbst will das gar nicht.(c) APA/EPA/PETER KLAUNZER (PETER KLAUNZER)
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In der Schweiz will eine Vollgeldinitiative den Banken die „Geldschöpfung“ per Kreditvergabe untersagen. Das würde die Finanzwirtschaft auf den Kopf stellen. Die Bürger stimmen über diese äußerst komplexe Materie im Juni ab.

Am 10. Juni werden die Schweizer eine schwierige Entscheidung treffen müssen: Da steht eine Volksabstimmung über die Einführung von Vollgeld an. Dabei geht es im Wesentlichen um eine Initiative, der Nationalbank wieder das Geldschöpfungsmonopol zu übertragen. Derzeit werden neun von zehn Fränkli nämlich nicht von der Nationalbank, sondern von Geschäftsbanken in Form von Kreditvergaben „erzeugt“.

Schwierig ist diese Entscheidung schon deshalb, weil selbst in der aufgeklärten Schweiz mit ihren interessierten und an Volksabstimmungen zu allen möglichen Themen gewohnten Bürgern mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten der irrigen Meinung ist, dass die Notenbank ohnehin allein für die „Erzeugung“ ihrer Franken zuständig sei. Und, dass in jüngsten Umfragen 37 Prozent die Initiative befürworten und 23 Prozent noch unentschlossen sind, die Vollgeldgegner derzeit also über keine gesicherte Mehrheit verfügen.

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