Die Bank gestand einen „operationalen Fehler" ein. Die Überweisung ist höher als die Marktkapitalisierung des Geldhauses.
Eigentlich sollte es eine Routineüberweisung werden, dann ist jedoch etwas schief gelaufen. Die Deutsche Bank hat im Rahmen ihres täglichen Handels mit Derivaten versehentlich 28 Milliarden Euro auf ein Konto der European Exchange überwiesen, berichtete "Bloomberg". Die Überweisung erfolgte etwa eine Woche vor Ostern, als die Deutsche Bank eine tägliche Anpassung der Sicherheiten vornahm, sagte ein Insider „Bloomberg News“.
Die Summe – höher als die Marktkapitalisierung der Bank von rund 24 Milliarden Euro – überstieg damit bei weitem den Wert der geplanten Transaktion. Die Deutsche Bank hat die falsche Überweisung bestätigt.
Durch den Fehler, der schnell entdeckt und korrigiert wurde, entstand kein finanzieller Schaden. „Es war ein operationaler Fehler bei der Überweisung von Sicherheiten zwischen den Hauptkonten der Deutschen Bank und dem Eurex-Konto der Deutschen Bank“, schrieb Charlie Olivier, ein Sprecher der Deutschen Bank, per E-Mail an „Bloomberg“. „Der Fehler wurde innerhalb weniger Minuten erkannt und behoben. Wir haben die Gründe für diesen Fehler gründlich geprüft und Maßnahmen ergriffen, um eine Wiederholung zu verhindern.“
Ähnlicher Fehler vor drei Jahren
Ein ähnlicher Fehler war der Deutschen Bank im Jahr 2015 passiert, als das Geldhaus versehentlich sechs Milliarden Dollar auf das Konto eines Hedgefonds überwiesen hatte.
Die Überweisungspanne kommt zu einer Zeit, in der dem Unternehmen mangelnde Führungsqualitäten nachgesagt werden. Ein Fehler mit einer derart hohen Summe zeige, dass die Kontrollen bei der Bank nicht stimmen, sagte Dieter Hein, ein Analyst bei Fairesearch. "Es ist einfach peinlich". Es zeige auch, dass die Probleme bei der Bank zu groß sind um umgehend gelöst zu werden, so der Analyst weiter.
Zu Beginn des Monats wurde CEO John Cryan vom Co-Chef der Privatkunden- und Firmenkundensparte, Christian Sewing, als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank abgelöst.
(Bloomberg/red.)