Ein Fastfood-Restaurant bietet nur mehr islamisch zubereitete Speisen an - das sei Diskriminierung, kritisiert die Stadtverwaltung von Roubaix, und klagt die Kette. Der Markt für Halal-Produkte wächst in Frankreich.
Auf den ersten Blick wirkt die Quick-Filiale in der französischen Stadt wie jedes andere Fastfood-Restaurant: Es gibt Pommes frites, Chicken Wings und natürlich Hamburger. Der einzige Unterschied: Alle Speisen sind halal, das heißt nach islamischen Regeln zubereitet. Die Entscheidung der Restaurant-Kette sorgt nun - drei Wochen vor den Regionalwahlen - für heftige Kritik von der Stadtverwaltung.
Die Speisekarte unterscheidet sich nur gering von jener in anderen Filialen: So gibt es etwa keinen "Strong Bacon"-Burger, weil darin Schweinefleisch enthalten ist. Stattdessen wird nun geräucherte Pute verwendet.
Klage gegen Restaurantkette
Die Stadt hat Klage gegen das Restaurant eingereicht. "Das ist Diskriminierung", hieß es aus dem Rathaus. Bürgermeister René Vandierendonck sagte, er habe nichts gegen halal zubereitetes Essen, aber es gehe zu weit, dass in dem Restaurant nur noch islamisch statthaftes Essen angeboten werde.
Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire sagte der Zeitung "Le Figaro", dass die Vorgehensweise der Fastfood-Kette ein Rückfall in den Kommunalismus und damit ein Widerspruch zu den Prinzipien der französischen Republik stehe.
Wachsender Markt für Halal
Der Markt für Halal-Produkte beträgt allein in Frankreich im Jahr 2009 geschätzte 5,5 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Acht Millionen Franzosen sind Muslime, das sind neun Prozent der Bevölkerung.
(Red.)