Austrias verlorener Kampf um das Europacupticket

SOCCER - BL,  LASK vs A.Wien
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Aufsteiger Lask jubelt nach dem 1:0 gegen Austria, das Spiel auf internationaler Bühne scheint gesichert. In Favoriten herrscht dagegen Katzenjammer. Vorstand Markus Kraetschmer twittert: "Schwierige Tage in Violett"

LASK kann für den Europacup planen. Nach dem Heim-1:0 über die Austria am Samstag ist der Aufsteiger so gut wie nicht mehr aus den Top-Fünf der Fußball-Bundesliga zu verdrängen, die ein Europacup-Ticket bedeuten. Mann des Abends war Thomas Goiginger, der die Linzer quasi in Messi-Facon aufs internationale Parkett schoss. Für die Wiener wird es im Hinblick auf den Europacup hingegen eng.

"Das mit Europa war's noch nicht für uns. Aber es wird schwer", meinte Mittelfeldmann Alexander Grünwald, der seinen ersten Startelfeinsatz seit 6. August 2017 hatte. Tatsächlich liegen die sechstplatzierten "Veilchen", die nach dem 0:4 im Wiener Derby die zweite Niederlage in Folge hinnehmen mussten, sieben Punkte hinter Platz fünf, die dort rangierende Admira trat allerdings erst am (heutigen) Sonntag bei Rapid an. Auf den LASK fehlen bereits 15 Punkte, man weist zudem das klar schlechtere Torverhältnis auf.

Für Markus Kraetschmer war klar, dass die Austria kaum noch Chancen auf die Europa League hat. "Realistisch ist die UEL Quali nach dem heutigen Spiel fast unmöglich! Schwierige Tage in Violett ...", twitterte Austrias Clubvorstand nach der zweiten Niederlage en suite. Sportdirektor Franz Wohlfahrt stellte sich verärgerten mitgereisten Anhängern und erklärte im Interview mit Sky: "Das Verständnis ist natürlich groß von uns, dass die Fans sehr aufgeregt sind, weil sie auch merken, dass wir große Probleme kriegen, das Ziel noch zu erreichen."

Klar übererfüllt hat das Soll hingegen der LASK, der eigentlich nur "sorgenfrei durch die Saison kommen" wollte. Bei den Siegern kappte man zwar noch nicht den Europacup-Schampus, war sich der vereinshistorischen Tragweite des Abends aber doch bewusst. "Sicher müsste etwas Außergewöhnliches passieren, dass wir nicht reinkommen", meinte Erfolgscoach Oliver Glasner. Für die "Athletiker" wäre es der erste internationale Auftritt seit 1999.

Zu verdanken hat der selbsternannte "Stolz von Oberösterreich" das auch Goiginger. Der 25-jährige Salzburger, der seinen Weg im vergangenen Sommer über Grödig und Blau-Weiß Linz zum LASK fand, führte mit seinem Solo in der 87. Minute die Entscheidung herbei und krönte damit ein starkes Frühjahr. "Sicher habe ich mich mit dem Tor für die Leistungen der letzte Wochen belohnt. Es war ein wunderschönes Tor, ich habe dabei Mut bewiesen", meinte der nunmehr siebenfache Saisontorschütze.

Auch Glasner geriet ins Schwärmen. "Wir schauen Woche für Woche auf außergewöhnliche Einzelleistungen in der Champions League, und dann bekommen wir das hier mit so einem Tor geboten", lobte er den Kraftakt, bei dem Goiginger fünf Austrianer stehen ließ. "Das darf auf keinen Fall passieren", stellte Grünwald fest. "Natürlich darf Goiginger so nicht durchgehen", sagte Austria-Trainer Thomas Letsch, der zugleich aber auch eine "fantastische Einzelleistung" konstatierte. Insgesamt sprach er nach der dritten Niederlage seiner sieben Spiele währenden Ära von einer "riesengroßen Enttäuschung".

Fast 200 Kilometer weiter südlich reagierte auch Letschs Landsmann Heiko Vogel enttäuscht. Sein Team Sturm Graz hatte bei Nachzügler Wolfsberg eine Führung aus der Hand gegeben und noch 1:2 verloren. Der Tabellenzweite, der sechs Punkte vor dem LASK liegt, wirkte dabei drei Tage nach dem Cupmarathon gegen Rapid (3:2 n.V.) etwas müde. "Das Cupspiel lasse ich nicht als Ausrede gelten, weil wir im Flow sind", stellte Vogel klar. "Mehr Selbstvertrauen als im Cup-Semifinale kann man nicht tanken."

(Schluss) gün/haz

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