Bill Cosby sagt auch im zweiten Prozess nicht aus

Bill Cosby
Bill Cosbyimago (Pacific Press Agency)
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Auch im zweiten Prozess geht es um die Frage, ob der Komiker 2004 eine frühere Universitätsangestellte mit Tabletten außer Gefecht gesetzt und sexuell genötigt hat.

US-Entertainer Bill Cosby hat sich auch im neu aufgerollten Prozess wegen sexueller Nötigung gegen eine Aussage entschieden. "Das ist korrekt, Euer Ehren", antwortete Cosby am Montag (Ortszeit) vor Gericht in Norristown im US-Bundesstaat Pennsylvania Medienberichten zufolge auf die Frage von Richter Steven O'Neill, ob er mit einer entsprechenden Entscheidung seines Verteidigers einverstanden sei.

Bereits im ersten Prozess gegen Cosby (80), der vor rund zehn Monaten geplatzt war, nachdem sich die Jury nicht einigen konnte, hatte der Entertainer sich nicht zu Wort gemeldet. Auch im zweiten Prozess geht es um die Frage, ob Cosby 2004 die frühere Universitätsangestellte Andrea Constand mit Tabletten außer Gefecht gesetzt und dann sexuell genötigt hat.

Am Dienstag sollten in dem Prozess die Abschlussplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung beginnen. Danach ist es an der Jury, ein Urteil zu finden. Bei einer Verurteilung könnte Cosby, der in den 80er-Jahren mit der "Bill Cosby Show" weltberühmt geworden war, eine lange Haftstrafe drohen.

Cosby hat die Vorwürfe zurückgewiesen und über seine Anwälte mitteilen lassen, die Vorgänge seien einvernehmlich gewesen. In einer außergerichtlichen Einigung wenige Monate nach dem Vorfall hatte er Constand bereits mehr als drei Millionen Dollar gezahlt.

Cosbys Verteidigung sieht Constand als Trickbetrügerin, die es auf Cosbys Geld abgesehen hatte. Die Staatsanwaltschaft sieht Constand dagegen als Opfer von Cosby. Insgesamt haben bisher mehr als 50 Frauen Cosby öffentlich sexuelle Belästigung vorgeworfen, die meisten Fälle sind verjährt.

(APA/dpa)

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