Auf dem Ölmarkt findet seit einiger Zeit eine wahre Preisrallye statt. Verantwortlich dafür sind gleich mehrere Faktoren, die die Spirale verstärken. Die Konsumenten beginnen es bereits zu spüren.
Wien. Was in jüngster Zeit auf dem Ölmarkt vor sich geht, hätten sich die Förderländer in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Da hatten sie eben erst den tiefen Schock über den dramatischen Ölpreisverfall seit Juni 2014 von 115 Dollar je Fass auf unter 30 Dollar (Anfang 2016) verwunden – und nun hebt der Preis wieder so richtig ab. Vor allem seit ein paar Wochen ist er nicht mehr zu halten, nachdem er schon in der zweiten Hälfte 2017 kräftig angezogen hatte. Am Dienstag übersprang der Preis der für Europa relevanten Nordseesorte Brent erstmals seit November 2014 kurz die 75-Dollar-Marke. Die gewöhnlich billigere US-Sorte WTI kostete über 69 Dollar. Das wurde Ende der Vorwoche denn auch Donald Trump zu bunt: „Anscheinend ist die Opec wieder am Werk“, wetterte der US-Präsident auf Twitter: „Die Ölpreise sind künstlich sehr hoch! Dies ist nicht gut und wird nicht akzeptiert!“
Trump spricht aus der Sicht der Verbraucher und aus Sicht der Konjunktur, die beide zunehmend von den hohen Ölnotierungen belastet werden. Aber was ist es, das den Ölpreis wirklich treibt? Und was kommt da auf die Konsumenten zu?