Polanski erhält für seinen Politthriller "Der Ghostwriter" den Silbernen Bären. Der Goldene Bär der 60. Berlinale geht an den türkischen Film "Honig".
Für seinen Politthriller "Der Ghostwriter" erhielt Roman Polanski den Silbernen Bären für die beste Regie. Das teilte die Jury der Internationalen Filmfestspiele Berlin am Samstagabend mit. Der in der Schweiz unter Hausarrest stehende Polanski konnte den Preis nicht selbst entgegennehmen. Auch seine Hauptdarsteller Pierce Brosnan und Ewan McGregor waren der Gala fern geblieben. Stattdessen nahm der Produzent den Preis entgegen.
Der Goldene Bär der 60. Berlinale geht an den türkischen Film "Honig". Regisseur Semih Kaplanoglu erzählt in "Honig" von einer Kindheit im ländlichen Anatolien. Nach 46 Jahren gewann damit erstmals wieder ein Film aus der Türkei einen Goldenen Bären.
Großer Preis der Jury nach Rumänien
Der Rumäne Florin Serban hat für sein Jugenddrama "Wenn ich pfeifen möchte, pfeife ich" den Großen Preis der Jury erhalten. In dem Film geht es um einen Jugendlichen, der im Knast sitzt und erfährt, dass seine Mutter mit dem kleinen Bruder das Land verlassen will. Daraufhin nimmt der Jugendliche in dem Gefängnis eine Geisel. Der Film erhielt auch den Alfred-Bauer-Preis.
Der Silberne Bär für die beste Schauspielerin geht an die Japanerin Shinobu Terajima. Sie spielt in dem Antikriegsfilm "Caterpillar" (Raupe) von Koji Wakamatsu eine junge Ehefrau, die ihren sadistischen Ehemann pflegen muss, als dieser ohne Arme und Beine aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrt.
Russen teilen sich Besten Darsteller
Den Silbernen Bären für die beste Darstellerleistung teilen sich zwei Schauspieler aus Russland: Grigori Dobrygin und Sergej Puskepalis. Sie spielen in Alexei Popogrebskys "How I Ended This Summer" (Wie ich diesen Sommer zu Ende brachte) zwei Männer auf einer einsamen Wetterstation in der Arktis. Für seine Kamera bei dem Film wurde Pavel Kostomarov mit einem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung geehrt.
Der Silberne Bär für das beste Drehbuch geht nach China. Regisseur Wang Quan'an erhält die Auszeichnung der 60. Berlinale für seine Tragikomödie "Tuan Yuan" (Getrennt zusammen). Das teilte die Jury unter Vorsitz von Werner Herzog am Samstagabend im Rahmen der Abschlussgala mit. "Tuan Yuan" erzählt von einem Ex-Soldaten, der einst vor den chinesischen Kommunisten nach Taiwan floh und bei einer Reise in die alte Heimat seine ehemalige Geliebte wiedertrifft.
Alfred-Bauer-Preis für Jugend-Drama
Der Rumäne Florin Serban hat zuvor sein Jugenddrama "Wenn ich pfeifen möchte, pfeife ich" den Alfred-Bauer-Preis erhalten. Der nach einem früheren Festivaldirektor benannte Preis wird an Werke verliehen, die neue Perspektiven der Filmkunst eröffnen. In dem Film geht es um einen Jugendlichen, der im Gefängnis sitzt und erfährt, dass seine Mutter mit dem kleinen Bruder das Land verlassen will. Daraufhin nimmt der Jugendliche in der Haftanstalt eine Geisel.
(Ag.)