Milliardenklage gegen Kika/Leiner-Mutter Steinhoff - Aktie bricht ein

FILE PHOTO: Two Mattress Firm stores lie on either side of the street in Encinitas, California,
FILE PHOTO: Two Mattress Firm stores lie on either side of the street in Encinitas, California,REUTERS
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Ex-Großinvestor Wiese fordert 3,9 Milliarden Euro für eine Kapitalspritze aus 2016 sowie die Rückabwicklung eines Geschäftsverkaufs.

Der ehemalige Steinhoff-Großaktionär Christo Wiese setzt den schwer angeschlagenen südafrikanischen Möbelkonzern mit einer milliardenschweren Klage noch stärker unter Druck. Die private Vermögensverwaltung des Milliardärs, Titan Group, fordert 59 Mrd. südafrikanische Rand (3,9 Mrd. Euro) von Steinhoff, wie Titan am Donnerstag mitteilte.

Dabei geht es zum einen um eine Kapitalspritze, mit der Wiese 2016 die Übernahme des US-Matratzenkonzerns Mattress Firm mitfinanziert hatte. Zum anderen verlangt die Titan Group die Rückabwicklung des Verkaufs seines südafrikanischen Textil-Einzelhändlers Pepkor an Steinhoff, für den Wiese ebenfalls Steinhoff-Aktien bekommen hatte. Steinhoff erklärte, man werde die Forderungen prüfen. Die Aktie brach am Donnerstag um weitere 14 Prozent auf 0,13 Euro ein. Vor einem Jahr war sie noch mehr als fünf Euro wert.

Wiese, damals der größte Aktionär von Steinhoff, war als Verwaltungsratschef im Dezember zurückgetreten, nachdem ein Bilanzskandal ruchbar wurde. Seither kämpft der hoch verschuldete Konzern unter anderem mit dem Verkauf von Beteiligungen ums finanzielle Überleben. Wiese erklärte am Donnerstag, er wolle trotz seiner Klage sicherstellen, dass Steinhoff erhalten bleibe.

Am Mittwoch hatte Steinhoff einen seit Jahren schwelenden Rechtsstreit beigelegt. Der Konzern verkaufte seinen Anteil von 50 Prozent an dem deutschen Billig-Möbelhändler Poco für 266 Mio. Euro an den österreichischen Miteigentümer XXXLutz. Damit gehört Poco mit 8.000 Mitarbeitern, 123 Möbelhäusern und rund 1,6 Mrd. Euro Umsatz, künftig komplett zur XXXLutz-Gruppe. Das Unternehmen war jahrelang ein Zankapfel. Eigentlich wollte Steinhoff die XXXLutz-Eigentümerfamilie Seifert aus dem Unternehmen aus Bergkamen drängen.

(APA/Reuters)

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