Kim traut sich zum Klassenfeind

Südkoreanische (vorn) und nordkoreanische Soldaten stehen sich an der Demarkationslinie in Panmunjom gegenüber, wo Moon Jae-in und Kim Jong-un zusammenkommen.
Südkoreanische (vorn) und nordkoreanische Soldaten stehen sich an der Demarkationslinie in Panmunjom gegenüber, wo Moon Jae-in und Kim Jong-un zusammenkommen.(c) APA/AFP/Korea Summit Press Pool/ (-)
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Der heutige Gipfel der Präsidenten von Süd- und Nordkorea soll den Friedensprozess einleiten – und das Treffen zwischen Donald Trump und dem Diktator aus Pjöngjang vorbereiten.

Tokio/Seoul. Das Protokoll übt schon jeden Schritt von Kim Jong-un. Erstmals soll ein Herrscher aus dem kommunistischen Norden beim innerkoreanischen Gipfel am Freitag in Panmunjom die Grenze zum Staatsfeind im Süden überschreiten. Die Begegnung mit seinem Seouler Konterpart, Moon Jae-in, soll dem Vernehmen nach am Grenzkontrollpunkt in der Baracke der internationalen Militärkommission stattfinden, die sich zu großen Teilen auf südlichem Territorium befindet und unter Südkoreas Kontrolle steht. In der Mitte wird es den Handschlag geben.

Für Kim wird eine sehr dünne und akkurate weiße Linie eingezeichnet, die seinen spektakulären Grenzübertritt markiert. Technisch betrachtet herrscht nämlich immer noch Kriegszustand zwischen beiden Staaten. Drei Kommissionen – für Protokoll, Sicherheit und Medien – haben sich nun auf die Modalitäten der symbolischen Begegnung geeinigt. Kurz vor Mittag überschreitet Kim Jong-un die militärische Demarkationslinie für die offizielle Begrüßungszeremonie, die live im Fernsehen beider Seiten übertragen wird.

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