Russland: Saab-Käufer Spyker will Investor zurück

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Antonow verspricht Beweise, dass seine Weste rein ist. Wie Spyker-Chef Viktor Muller kürzlich in einem Interview erklärte, wolle er seinen vormaligen Geschäftspartner gern wieder zurück ins Boot holen.

Moskau (est). Um wegen seiner angeblichen Nähe zur organisierten Kriminalität den Kauf des schwedischen Autoproduzenten Saab nicht zu behindern, hat der russische Banker Wladimir Antonow im Jänner kurzfristig seinen Drittelanteil am niederländischen Luxusautohersteller Spyker abgestoßen. Nun wird offenbar an einem Weg zurück ins Unternehmen getüftelt.

Wie Spyker-Chef Viktor Muller kürzlich in einem Interview erklärte, wolle er seinen vormaligen Geschäftspartner gern wieder zurück ins Boot holen. Der 34-jährige Antonow sei eine „fantastische Stütze“ gewesen. Laut Muller sei Antonow über die Vorwürfe bestürzt: „Es ist das Schlimmste, womit man einen Banker konfrontieren kann.“ Antonow sei entschlossen, den Vorwürfen auf den Grund zu gehen, und habe eine Firma damit beauftragt. „Er ist der ehrlichste Mensch“, zeigt sich Muller überzeugt.

GM legte Veto ein

Das sieht man in Schweden und in den USA anders. Laut Presseberichten hatte der schwedische Geheimdienst Verbindungen von Antonows Familie zur organisierten Kriminalität und zur Geldwäsche festgestellt und darüber das FBI informiert, von wo der Bericht wiederum an General Motors weiterging. Der US-Konzern machte fortan Antonows Ausstieg bei Spyker zur Bedingung des Saab-Verkaufs. Der Grund: GM verkauft zwar alle Stimmaktien an Saab, bleibt aber Aktionär.

Im Vorjahr wollte Antonow eine Filiale seiner litauischen Bank Snoras in Großbritannien eröffnen. Die britische Finanzmarktaufsicht (FSA) verweigerte die Genehmigung, weil sie sich hinters Licht geführt fühlte. Antonow soll verschwiegen haben, dass es Sanktionen gegen seine Geschäftstätigkeit in Litauen gab und seine frühere Bank in Russland keine Lizenz zum Privatkundengeschäft erhalten hatte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.02.2010)

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