Stadt Wien fordert vom Moscheen-Verein Atib Richtlinien für Kinderbetreuung

Kriegsinszenierungen mit Kindern in einer Moschee des türkischen Vereins Atib
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Nach den bekannt gewordenen Kinder-Kriegsspielen in einer Moschee muss sich der Verein Atib vor dem Wiener Magistrat verantworten.

Die Stadt Wien fordert von Atib Richtlinien in Bezug auf die Kinderbetreuung. Das ist ein Ergebnis des Gesprächs zwischen der Führung des Moscheenvereins und Magistratsvertretern, das am Freitagvormittag stattgefunden hat. Seitens Atib habe man eine entsprechende Zusammenarbeit mit der MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe) zugesichert, teilte Abteilungsleiter Johannes Köhler mit.

Die Stadt hatte die Vereinsführung wegen der Kriegsspiele von Kindern ins Rathaus vorgeladen. Dabei habe die MA 11 "dezidiert festgehalten, dass die Vorfälle in der Moschee Dammstraße, in denen Kinder und Jugendliche zur Verherrlichung von Kriegshandlungen instrumentalisiert wurden, eindeutig gegen das Bundes-Kinder- und Jugendhilfegesetz sowie die Kinderrechtskonvention verstoßen". Atib habe die Vorfälle bedauert und betont, es sei ein Anliegen, dass solche Vorfälle in Hinkunft nicht mehr stattfinden, so Köhler.

Das reicht dem Magistrat aber offenbar nicht. "Aus unserer Sicht wäre es jedenfalls dringend erforderlich, Richtlinien für die Betreuung und den Umgang von Kindern und Jugendlichen in Einrichtungen von Atib, insbesondere in Moscheen, zu entwickeln", so der MA 11-Chef. Der Verein habe sich "sehr interessiert" gezeigt, solche Richtlinien zu entwickeln. Auch die Zusage für eine diesbezügliche Kooperation mit der Wiener Kinder- und Jugendhilfe und der Kinder- und Jugendanwaltschaft habe es gegeben. Man werde sich in den nächsten Wochen in Verbindung setzen.

(APA)

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