Niederösterreich: Kleine Opel-Händler könnten durch Finger schauen

Opel kuendigt saemtlichen Haendlern in Europa
Opel kuendigt saemtlichen Haendlern in EuropaAPA/dpa/Frank Rumpenhorst
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Für kleine Händler und Werkstätten könne es bei den neuen Verträgen eng werden, denn der Opel-Konzern möchte das Händlernetz entschlacken.


Der in einer Umstrukturierung befindliche und zur französischen PSA-Gruppe gehörende Autohersteller Opel hat rund 1.600 Händlern in Europa die Händler-Verträge gekündigt. Gleiches gilt für die Werkstattverträge. Diese Kündigungen mit anschließender Neuverhandlung der Verträge betreffen in Österreich 46 Haupthändler. Auch Autohäuser und Werkstätten in Niederösterreich haben einschlägige Post aus der Opel-Zentrale erhalten.

Opel möchte mehr stärkere Händler und weniger kleine und schwächere, sagt der Betreiber eines großen Opel-Autohauses. "Da geht es um Mindestbetriebsgrößen. Denn nur Händler mit entsprechender Infrastruktur können den Großteil des Opel-Portfolios präsentieren, das notwendige Lager bereitstellen und die Mannschaft hinsichtlich Schulungen auf dem neuesten Stand halten.“ stellt er in einer Erklärung fest, die dem NÖ Wirtschaftspressedienst vorliegt. Für kleine Händler und Werkstätten könne es daher eng werden, zumal der Autobauer die Vertrags-Neuverhandlungen auch hinsichtlich leistungsorientierterer Margen und mehr Profitabilität führen will. Dazu komme, dass Opel die Strukturen in der Zusammenarbeit mit Händlern und Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern entschlacken und vereinfachen möchte.

Indessen warnte der Verband österreichischer Kraftfahrzeugbetriebe die Kfz-Händler vor einem "ertragslosen Stückzahl-Wahnsinn". "Der Erste, der hier die weisen Sprüche 'Weniger ist mehr' oder 'Qualität vor Quantität' für sich entdeckt, wird zukünftig zu den Gewinnern zählen", so Obmann Stefan Hutschinski am Freitag in Anspielung auf neue "leistungsorientierte Verträge", die Opel seinen Händler anpreist.

(red./APA)

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