Die Reaktionen der wichtigsten beteiligten Mächte im Korea-Konflikt sind gemäßigt positiv. Aus Moskau heißt es, man habe schon lange auf direkte Gespräche der Staatschef Koreas so wie jetzt hingewirkt. China scheint ein wenig verschnupft zu sein.
Die ersten internationalen Reaktionen auf das historische Treffen der Staatschefs Nord- und Südkoreas waren - gemäßigt - positiv und kamen naturgemäß aus den Staaten der Region sowie den USA.
China, Nordkoreas praktisch einziger nennenswerter Verbündeter, betonte die Wichtigkeit, das Moment des jetzt losgetretenen Prozesses beizubehalten, um die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und den Prozess der politischen Konfliktlösung fortsetzen zu können. Beobachter glauben indes, eine gewisse Verstimmung in Peking orten zu können, weil das offenbare, bisher beispiellose Tauwetter zwischen Nord- und Südkorea ohne eine sichtliche Präsenz Chinas bzw. dessen vordergründige Parteistellung als "großer Bruder" erfolge.
In einem Statement betonte das chinesische Außenministerium dann auch die Bereitschaft Chinas, weiter eine führende bzw. hilfreiche Rolle in diesem Zusammenhang spielen zu wollen.
Japan: "Werden das genau im Auge behalten"
Japans Premierminister Shinzo Abe sagte, er hoffe "stark", dass Pjöngjang seinen nuklearen Abrüstungszusagen auch Taten folgen lasse. "Ich werde das genau im Auge behalten", sagte Abe, der zudem betonte, dass er hinsichtlich der Atomabrüstung erst kurz zuvor mit US-Präsident Donald Trump ein stundenlanges Telefonat geführt und dabei mit diesem vereinbart habe, dass Japan in den Prozess eingebunden werde.
Trump wiederum reagierte in der Nacht auf Freitag (Ortszeit in den USA) zunächst mit zwei Tweets. "Gute Dinge geschehen, aber erst die Zeit wird das weisen", schrieb er zunächst. Und später - hier in Originalfassung: "KOREAN WAR TO END! The United States, and all of its GREAT people, should be very proud of what is now taking place in Korea!" Zudem äußerte er sich hinsichtlich seines eigenen baldigen Treffens mit Nordkoreas Herrscher Kim Jong-un im Mai oder Juni zuversichtlich.
Wo werden Trump und Kim einander treffen?
Der Ort dafür scheint indes weiterhin nicht fixiert zu sein. Bisher zirkulierten dafür gerüchteweise etwa Singapur, Vietnam, Thailand, die Schweiz, Schweden, Finnland und die Mongolei. Als weitere mögliche Orte sind Pjöngjang selbst, das Innerkoreanische Friedenshaus und Schauplatz des jetzigen historischen Treffens, die russische Hafenstadt Wladiwostok, diverse Städte in China sowie ein US-Kriegsschiff in internationalen Gewässern genannt worden.
In Russland, das eine kurze gemeinsame Grenze am Pazifik mit Nordkorea hat, begrüßte ein Kremlsprecher die "guten Neuigkeiten aus Korea". Präsident Wladimir Putin habe seit langem für direkte Gespräche zwischen Koreas Staatschefs geworben.
(Reuters)