Gegengift

Wie ein Phönix aus der Asche: Josef Winklers Rede erregt Kärnten

Ein Text über Jörg Haider ist immer heikel – für dessen Fans.

Dem Drautaler Büchner-Preisträger Josef Winkler, im Lesezirkel des „Gegengiftes“ von Hunderten für seine unerbittlich wahren Werke über die Heimat geschätzt, von anderen für seine Gnadenlosigkeit gefürchtet und von viel zu vielen ignoriert, droht Ungemach: Gernot Darmann, ein im Wahlkreis Klagenfurt bekannter Landesparteichef der FPÖ, erwägt Strafanzeigen gegen den weltberühmten Dichter – wegen Verhetzung. Was ist geschehen? Hat Winkler sich unrechtmäßig am Hypo-Skandal bereichert? Hat er 1938 bis 1945 geleugnet? Hat er im Bärental im Wald ein Geschäft erledigt, das einem Mann, der auch das würdevolle Amt des Präsidenten des Österreichischen Kunstsenats bekleidet, streng verboten wäre?

Nein. Er hielt beim Festakt „500 Jahre Klagenfurt“ eine von drei Reden (die auch längst Bekanntes enthielt). Winkler forderte erneut eine Stadtbibliothek, kritisierte wieder ein offenbar protziges Stadion und erinnerte sich noch einmal an den einstigen blau-orangen Politiker Jörg Haider: Er sei eigentlich dafür, „die Urne des verstorbenen Landeshauptmanns in eine bewachte Gefängniszelle zu verlegen, denn es könnte ja sein, dass er wie ein Phönix aus seiner Asche steigt und wieder sein Unwesen treibt und als blaues Wunder verkauft“.

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