Koreas Friedensversuch hat viele Väter

Gipfelbetrachtung: Kim Jong-un und Moon Jae-in (r.) vor einem Gemälde.
Gipfelbetrachtung: Kim Jong-un und Moon Jae-in (r.) vor einem Gemälde.(c) imago/AFLO (Inter-Korean Summit Press Corps/)
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US-Präsident Donald Trump lobt via Twitter sich und sein Volk für das Gipfeltreffen der koreanischen Staatschefs. Interessant ist aber auch, was die Medien dort und in den Nachbarländern zu der Entwicklung sagen.

Das Friedensfest an der Demarkationslinie zwischen den formell noch immer im Krieg befindlichen Staaten Nord- und Südkorea ist Geschichte. Wer darf nach diesem Treffen mit seinen subtilen symbolischen Details den dicksten Lorbeer für eine vage in Aussicht gestellte nukleare Abrüstung und die Einleitung eines Normalisierungsprozesses ernten? Der kommunistische Führer Kim Jong-un aus dem Norden oder Staatschef Moon Jae-in aus dem Süden? Nein, ein ganz anderer, der nur drei Zeilen für die Bewertung des historischen Ereignisses braucht: US-Präsident Donald Trump tweetete noch am Freitag: „KOREAKRIEG VOR DEM ENDE! Die USA und ihr ganzes großartiges Volk sollten sehr stolz auf das sein, was gerade in Korea stattfindet!“ Verneigt euch, ihr Völker, vor dem großen Weltenlenker, der Kim angeblich im Juni treffen will, um die Entspannung weiter zu fördern.

Was aber meinen treibende Kräfte der beiden Koreas und ihr Umfeld dazu? Medien in Pjöngjang lobten am Samstag die „unsterbliche Leistung“ ihres Kim, die „hell eingraviert werde in die Geschichte von Koreas nationaler Vereinigung“. Der Austausch mit dem Süden sei „ehrlich und herzlich“ gewesen, so die staatliche „Korean Central News Agency“. Beim Gipfel habe sich „des obersten Führers brennende Liebe für die Nation“ gezeigt. Und Trump? Vorerst ausgeblendet.

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